NORA - Save Yourself
Mehr über Nora
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Trustkill / SPV
- Release:
- 20.07.2007
- Somebody Call Somebody
- Scum.
- Broken
- Save Yourself
- Famous Last Words
- Have You Ever Had A Really Bad Day
- Just Like Johnny
- The Moment, The Sound, The Fury
- Chances Aren't
- The Ending
NORA-Sänger Carl Severson ist gleichzeitig Label-Chef von Ferret Music. Vielleicht ist das der Grund, warum mal wieder getrommelt wird, bis die Erde aufbricht. "Klappern gehört zum Handwerk" (jetzt habe ich diese Redewendung auch mal verbraten), wird man sich wohl aus Erfahrung gesagt haben. Aber was die vollmundige Aussage, dass "Save Yourself" "ihr "Reign In Blood", ihr "Master Of Puppets", ihr "London Calling" ist", genau soll, bleibt unklar. Lässt sich davon irgendwer beeinflussen? Trotzdem gar keine schlechte Strategie, denn nach diesem Geschreibsel glaubt man als Hörer eh nicht mehr, dass die Combo einen Takt geradeaus spielen kann, und wird auf jeden Fall nicht negativ überrascht. Somit beeinflusst's wohl doch irgendwie.
Der typische Neunziger-stop-and-go-Hardcore des Fünfers kommt nicht übel. Severson klingt recht bedient (was wohl auch auf einige die Band betreffende Turbulenzen und Tragödien während der letzten Jahre zurückzuführen ist). Aber im Grunde macht das Quintett nichts, was SNAPCASE in der Vergangenheit nicht schon besser vorgemacht hätten: ein paar Dissonanzen, ein paar punkige Akkordfolgen und ein bisschen Gemoshe in energetische Songs verpacken. Und spült man mit 'nem Kracher wie "Progression Through Unlearning" vor, der auch zehn Jahre nach Veröffentlichung noch lauten Zuck-Alarm auslöst, erscheinen die "Save Yourself"-Tracks doch etwas unbeweglich und blutarm. In punkto Energielevel und Treffsicherheit ist der Kram definitiv zweite Reihe. Das ist aber immer noch besser als vierte oder achte Reihe, und so kann man sich mit 'Somebody Call Somebody', 'Scum' und den rockenden 'Broken' sowie 'Chances Aren't' ganz gut die Zeit vertreiben. Allerdings erwarte ich von solcher Mucke nicht, dass man sich mit ihr ganz gut die Zeit vertreiben kann, sondern dass sie einem an die Gurgel springt.
"Save Yourself" ist kein schlechtes Album, und insbesondere die beiden Gitarristen Matthew Hay und Stephen Chladnicek probieren verschiedene Sachen aus (klauen allerdings auch bei sich selbst – man vergleiche 'Scum.' und 'Famous Last Words'). Aber wenn man abgesehen von SNAPCASE noch 'ne Band wie POISON THE WELL, die in Seversons Plattenfirmen-Stall wütet, als Vergleich heranzieht, wirken NORA trotz permanenten Geschreis einfach zu unscheinbar und beliebig. Ein klassischer Fall von "Kann man sich anhören, muss man aber nicht".
Anspieltipps: Somebody Call Somebody, Scum.
- Redakteur:
- Oliver Schneider