NORDHEIM - RapThor
Mehr über Nordheim
- Genre:
- Thrash Metal/ Pagan Metal/ Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenvertrieb Nordheim
- Release:
- 27.11.2017
- Troll Riding A RapThor
- Boobs And Bacon
- Scroll Of Lithning Bolt
- Black Witch Rises
- I Wish You Were Beer
- Strenght Became The Storm
- Blood's Shade
- Dragonthorn
Überraschungsei aus Québec. Vom Saurier.
Was ist denn hier passiert? Dieses kanadische Frohsinnsquartett spricht mich an. Und das, nachdem ich das Cover des dritten Albums zunächst weggeschmunzelt habe, da es... naja... bekloppt ist. Aber die Vorgänger von 2009 und 2013 sind ähnlich in Szenerie und Motiven, also irgendwie doch wieder konsequent. Comicstil, Trolle, Dinosuarier, Bier, idealisierte Frauen, bekloppt eben. Erste Hürde genommen. Zweite Hürde, auweia, die Stückenamen: 'Troll Riding A Raptor', 'Boobs And Bacon', 'I Wish You Were Beer'. Dritte Hürde, die Fotos, die man von den vier Typen aus Québec zu sehen bekommt. Wie eine Horde Jungs scherzen sie wahlweise mit Essen oder Chips, ziehen Grimassen oder verdrehen die Augen. Was kommt denn jetzt noch?
Musike. Und die ist durchaus schick. So eine Mitte aus hektischem Speed Metal, melodiösem Pagan Metal, derberem Power Metal, auf jeden Fall wird hier gut gemixt. Auf dem gefräßigen Raptor geht es quer durch die Struppigkeit, ohne die Soli und Farbenwechsel in den Stücken hinten herunter fallen zu lassen oder zu zertrampeln. Schön, dass sie sich (hoffentlich selbst) nicht zu ernst nehmen, denn das ist durchaus ernst zu nehmende Metalmusike. Nach den ersten beiden hypernervösen Ritten macht die Band mit 'Scroll Of Lithning Bolt' eine wohltuende Pasue und fährt alles ein wenig runter. 'Black Witch Roses' zeugt auch von dem Geschick, ganz gute Teile schreiben und spielen zu können. Die Gitarren rollen und rollen, aber nie einfältig oder eintönig. 'I Wish You Were Beer' ist das, was es sagt. Festivalzeltplatzhymne. Sollte mal einer anbieten. Mal sehen, was passiert. Urig-folkloristisch-metallisch geht es weiter, bevor sich wieder der Raptor mit seinen großen schweren Füßen erhebt und durch die Steppe walzt. Auch die anderen Stücke fallen dann in der Qualität nicht ab. Ballereinheiten, die aber immer wieder die Kurve hin zum schicken Metalsong hinbekommen. Sieht man von dem ganzen Schenkelklopf-Einerlei drumherum mal ab, ist das ein kurzweiliges Album geworden.
Für Skeptiker eine feine Überraschung und Entdeckung einer wahrscheinlich bisher sehr unbekannten Band.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben