NORTHERN GENOCIDE - The Point Of No Return
Mehr über Northern Genocide
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 01.03.2024
- The Serve The Pestilence
- Kaamos
- Harbingers Of Genocide
- Icaros
- Luonnonsurma
- My Fortress
- Our Final Hour
- Para Bellum
- The Engram
- Necropolis
Fremdgesteuerter, an sich aber anständiger Release im Schatten der CHILDREN OF BODOM.
Über die gegebenen Einflüsse muss man bei NORTHERN GENOCIDE nicht lange diskutieren. Die bereits 2010 in Helsinki gegründete Kapelle beruft sich zweifelsohne auf das Vermächtnis von Alexi Laiho und seinen Mitstreitern vom Lake Bodom und lässt keine Zweifel daran, dass die Herkunft der Truppe Finnland sein muss. So weit, so gut - und leider auch so vorhersehbar, denn im Grunde genommen hat die Band auf ihrem neuen Album nichts anderes getan, als den typischen BODOM-Sound mit einigen eher synthetischen Keyboardsounds aufzupimpen und abzuwarten, was dabei herauskommt.
Dies könnte man sicherlich alles nachsehen, wenn zumindest hier und dort auch ein kleiner kreativer Eigenanteil vorhanden wäre, doch den kann NORTHERN GENOCIDE leider nicht anbieten. Zwar gibt es auf "The Point Of No Return" hin und wieder positiv auffallende Female Vocals als Backing, sodass zumindest ab und zu der Verdacht des Abkupferns ein wenig entkräftet werden kann. Doch in der Summe dürfen sich die Herrschaften sicher nicht beschweren, wenn man hier und dort die bekannten Plagiatvorwürfe bemüht und die Truppe als Abklatsch eines einstigen Erfolgsmodells abstempelt.
Immerhin: die neuen Songs sind melodisch und weitgehend einprägsam, eine gewisse Grundaggression liegt dem Material auch zugrunde, und wenn man über die genannten Aspekte hinwegsehen kann, eröffnet sich ein bunter Strauß an Melodien und Hooklines, der in der Live-Situation sicherlich einige zusätzlichen Blüten tragen wird. Dass "The Point Of No Return" am Ende des Tages aber immer wieder den Weg zum berüchtigten See findet, lässt sich absolut nicht vermeiden, zumal NORTHERN GENOCIDE in keinem einzigen Augenblick auch nur den Versuch unternimmt, sich ein wenig von den unbestrittenen Ideengebern zu distanzieren. Wer CHILDREN OF BODM vor allem mochte, wenn die Keyboards etwas dominanter waren (sprich auf den ersten drei Scheiben), sollte sicherlich mal reinlauschen. Aber am Ende des Tages fehlt zehn anständigen Kompositionen ganz klar eine eigene tragende Säule.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes