NORTHERN KRIG - Concept Of A Suicidal Journey
Mehr über Northern Krig
- Genre:
- Depressive Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.04.2024
- Prologue
- Hostis Humani Generis
- Examinationes Incidamus
- Ceryx
- Arma Capere
- Adraxone
- Hostis Humani Generis II - Patentia I
- Juna
- Mors Innocentiae
- Hostis Humani Generis III - Patentia II
- Animam Agere
- Mors Ultima Linea Rerum Est!
- Epilogue
Die ultimative Selbstzerstörung im konzeptionellen Rahmen.
Womöglich lassen sich viele Effekte auf dem neuen Album von NORTHERN KRIG mit den zugrundeliegenden Konzept der Platte erklären; der selbstzerstörerische Sound, die depressiven Stimmungsschübe, das in sich zerrissene, musikalische Chaos und schließlich auch der raue Sound beschreiben eine Szenerie, die mit dem "Concept Of A Suicidal Journey" vielleicht schon sehr adäquat beschrieben werden kann. Allerdings ist das sperrige Soundgemisch, das zwischen depressivem Black Metal, einigen avantgardistischen Einwürfen und frostigen Industrial-Soundscapes seine Mitte sucht, am Ende auch sehr schwer genießbar. Es fehlt eine Linie im Songwriting, die einzelnen Stücke werfen lediglich Fragmente auf, und die durchgängige Zerbrechlichkeit ist nicht nur auf die eigentliche Stimmung zurückzuführen, sondern auch auf eine gewisse Planlosigkeit bei der Verbindung von Themenschwerpunkt und Musik - wobei man von Musik auch nur so lange sprechen mag, wie die wenigen klar dem Black Metal zuzuordnenen Passagen die Regentschaft übernehmen.
"Concept Of A Suicidal Journey" hätte sich definitiv sehr gut der ersten skandinavischen Welle angepasst, treibt Dinge auf die Spitze und strahlt eine gewisse künstlerische Freiheit aus, die damals noch viel stärker ausgeprägt war als in der heutigen Welt des finsteren Metals. Erinnerungen an MAYHEMs "Grand Declaration Of War" kommen zum Vorschein, doch statt ein bittersüßes Kunstwerk zu erschaffen, hat NORTHERN KRIG es dabei belassen, Gedankenspiele zu vertonen, ohne eine schlüssige Werkschau anzubieten. Von daher bleibt die Sache eine ausschließliche Special-Interest-Geschichte, die nicht nur die nötige Stimmung voraussetzt, sondern auch den Wunsch nach Chaos und destruktiven Arrangements impliziert, um mit der Scheibe warm zu werden. Es ist nicht abzustreiten, dass "Concept Of A Suicidal Journey" tief im Verborgenen irgendetwas Besonderes hat. Doch genau diese Besonderheit zu erschließen, ist trotz reichlich Mühe nicht gelungen. Gegebenenfalls haben andere Zuhörer hier mehr Erfolg; für mich persönlich ist dies alles jedoch leider viel zu vage.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes
