NORTT - Dødssang
Mehr über Nortt
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 28.03.2025
- Dødssang
- Dødsengel
- Død Mans Sang
- Alt Er Tomhed
- Ensomhed
- Ihukom Natten
- Bøn Til Døden
- Udslukt
Langatmigkeit und Langeweile im Gleichklang.
Wenn eine Platte in verschiedenen Versionen schon vor dem offiziellen Release-Date verkauft wird, hat man eine vage Idee, dass hier etwas Besonderes in der Luft liegt. Und in der Tat wird diese Vermutung noch dadurch verstärkt, dass das dänische Funeral-Doom-Projekt NORTT die erste Veröfentlichung in einer knappen Dekade vorlegt, nachdem sich Namensgeber und Alleinunterhalter Nortt nach der Vollendung des vierten Albums für eine längere Zeit zurückgezogen hatte. Leider jedoch kann "Dødssang" nur in anteiligen Ansätzen das halten, was die verkaufsbedingten Vorschusslorbeeren erhoffen lassen. Alleine mit seinem Piano und einigen sphärischen Komponenten kreiert er auf dem fünften Werk zwar nach wie vor todtraurige, manchmal gar melancholische Doom-Nummern, verharrt dabei aber in einer flächendeckenden Lethargie, die für das Genre nicht unüblich sein mag, mangels einer grundlegenden Dynamik hier aber nur schwer zu akzeptieren ist.
Nur ganz selten blitzen mal ein paar harschere Riffs auf, Percussions und Drums finden ebenfalls kaum statt, und die eigentümliche Art, auf "Dødssang" Spannung zu kreieren, verbraucht sich ohnehin sehr schnell, weil in den acht neuen Kompositionen kaum Bewegung auszumachen ist. Nun kann man die Platte mit dem Verweis auf die Kraft der reduzierten und sicherlich eindringlichen Instrumentierung verteidigen, die stoische Ruhe als Rechtfertigung verwenden, mit der NORTT hier zu Werke geht, und womöglich darf man auch die sphärische Authentizität des Materials als Faktor benennen, aber wenn auf die gesamte Distanz des Albums betrachtet fast gar keine Wendungen stattfinden und allgemein schon nicht viel geschieht, ist irgendwann auch die Geduld zu Ende - und an diesen Punkt gelangt man bereits, da ist "Dødssang" noch in vollem Gange.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Fanbase des dänischen Künstlers dies völlig anders sieht und exakt diesen schmalen Fokus als Grund für eventuelle Begeisterung anführt. Meines Erachtens jedoch darf auch Funeral Doom über eine bestimmte Danymik verfügen, die dann auch etwas Packendes generiert - viele verwandte Künstler haben dies bereits deutlich klargestellt und letztlich auch Überzeugenderes geliefert als NORTT auf diesem Album.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes