NOSTOC - Ævum
Mehr über Nostoc
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.08.2017
- A Path To Ascend
- Saturnian Mindscope Introspection
- The Artisan
- Imbued In Æther
- Transmute
- The Anamnesic Voyage
- Delirium
Technisch perfekt, musikalisch intensiv und überraschenderweise ziemlich exotisch...
Wer es noch nicht wusste: Auch in Costa Rica ist der extreme Metal inzwischen angekommen und offenbar mit einer Wucht eingeschlagen, die auch bei den wenigen Protagonisten der dortigen Szene eine Menge Energie freigesetzt hat. Das beste Beispiel sind die Herren von NOSTOC, die im Plattenladen irgendwann die technischeren Scheiben von MORBID ANGEL und HATE ETERNAL entdeckt haben dürften und sich davon zweifellos maßgeblich beeinflussen ließen. Mit "Ævum" wagt die Truppe nun auch einen ersten Vorstoß in internationalle Gewässer. Und auch wenn der Stoff der jungen Costa Ricaner sicherlich nicht allzu leicht verdaulich ist, so trifft er doch genau den Nerv der Zeit mit seinem gehörigen Anspruchsdenken, seinen jazzigen Improvisationen und seinen gewagten Arrangements. NOSTOC will sich nämlich sofort als eine Band festbeißen, die nicht mehr den 80ern nachhängt, sondern im Hier und Jetzt Akzente setzen möchte - und das sollte mit einem solchen Brett wie "Ævum" auch sofort gelingen.
Jenes Brett muss aber erst einmal gebohrt werden, denn die sieben Stücke sind alles andere als licht verdaulich. Eine Fülle von Taktwechseln, zahlreiche Breaks, rasche Stimmungsschwankungen und die sehr dominante, aber auch außerordentlich präzise Rhythmusarbeit verlangen dem Hörer einiges ab, Doch die Kapelle aus dem zentralamerikanischen Raum lässt sich nicht aus der Ruhe bringt und streut überall den Eindruck, man habe auch die ganz ausgefallenen Arrangements problemlos im Griff. Und tatsächlich: NOSTIC agiert souverän, verfällt nicht in Hektik und neigt auch nicht dazu, die Songs zu überfrachten, selbst wenn jedes einzelne Stücke mit sehr, sehr vielen Fragmenten gefüllt wird. Aber selbst ein 12-minütiges Monster wie 'Delirium' gerät nicht aus den Fugen und demonstriert auf der Ziellinie, welch begnadeten Akteure sich hinter diesem Quartett verbergen. Sowohl in Sachen Songwriting, als auch hinsichtlich der sehr intensiven Darbietung verdient "Ævum" seine Lorbeeren - und auch eure Unterstützung, denn gerade bei offensichtlich finanzschwachen Acts wie NOSTOC sollte 'Support the Underground' mehr sein als nur eine gerne zitierte Floskel!
Anspieltipps:Transmute, Delirium
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes