NOSTRADAMEUS - Illusion's Parade
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Nostradameus
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 20.11.2009
- Walk Of Pain
- Art Of Deception
- The Mariner
- Nothing
- Eclipse Of The Sun-Cult
- Broken Soul (Virgin Mary)
- Illusion's Parade
- Armageddon Forever
- Time For Madness
Power Metal mit außergewöhnlich kräftiger Gitarre
Wieder mal Schweden. Nein, ich stelle nicht wieder die Frage, wie die Nordmänner es hinkriegen, so viele Bands auf den internationalen Metal-Markt zu schmeißen. Und so viele Releases. Ich wundere mich nur noch leise im Kämmerlein.
Allerdings sind NOSTRADAMEUS – blöder Name, übrigens – natürlich schon recht lange im Geschäft, Immerhin ist "Illusions's Parade" bereits ihr sechstes Album. Ihr netter, aber nicht umwerfend origineller melodischer Power Metal war meines Erachtens nach zwar immer angenehm, aber niemals herausragend. Ganz ablegen können die Herren dieses Stigma auch auf ihrem neuesten Album nicht, aber dennoch bin ich etwas überrascht ob der neuen Härte. Die Gitarrenarbeit klingt deutlich aggressiver als zuvor und sägt beachtlich ins musikalische Gehölz eigentlich sehr melodischer Songs, die sonst auch in den Melodic Metal abdriften könnten. Drei Musiker, die Ähnliches auch schon bei PATHOS fabriziert hatten, durften eine solchen Entwicklung aber erwarten lassen. Es scheint, als würden sich NOSTRADAMEUS im elften Jahr ihres Bestehens von den traditionellen musikalischen Wurzeln ein wenig entfernen und einen eigenen Touch erhalten. In 'Armageddon Forever' linst die Band mit einem Auge sogar mal rüber in den Thrash.
Was mich ein wenig stört, ist dass der Gesang des Frontgesetzeshüters (Freddie Persson ist im eigentlichen Beruf tatsächlich Polizist) so weit nach hinten gemischt ist, dass die Gitarren in einem offensichtlichen Anfall neu gewonnener Härte die Melodielinien häufig einfach hinwegschreddern. Möglicherweise pendelt sich das auf dem nächsten Album ein, wenn man vielleicht den Mittelweg findet und die heftigen Sechsaitigen besser integriert. Aktuell macht "Illusion's Parade" dem Hörer häufig schwer, in die Songs einzutauchen, zum Beispiel in 'The Mariner', wo man schon genau hinhören muss, damit der durchaus erinnerungswürdige Chor den Weg in die Gehörgänge findet. Dies fällt besonders im Kontrast auf, wenn im Longtrack 'Broken Soul (Virgin Mary)' die Stimme im akustischen Mittelteil dominiert und dann von den Riffs wieder in den Hintergrund gedrängt wird.
Trotzdem macht das neue Album viel Spaß, wenn man eben traditionellen Power Metal mag. Der Schritt zu neuer schwedischer Härte ist vielleicht noch nicht ganz ausgereift, aber er hebt NOSTRADAMEUS ab. Es fehlt sicher das letzte Quentchen zum sehr guten Output, aber überdurchschnittlich ist das allemal, was uns die Fünf hier bieten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger