NOSTRADAMEUS - Pathway
Mehr über Nostradameus
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- AFM
- Release:
- 26.01.2007
- Welcome To Living
- Wall Of Anger
- Until The End
- Demon Voices
- MDCC A.D. Part I
- MDCC A.D. Part II
- P.I.R.
- No Trace Of Madness
- Not Only Women Bleed
- Death By My Side
- The Untouchables
"The same procedure as every year!": Die schwedischen Power-Metaller von NOSTRADAMEUS veröffentlichen eine richtig schmackhafte Scheiblette und es interessiert quasi keine Sau. Der große Wurf blieb der seit 1998 bestehenden Combo bislang verwehrt. Bleibt zu hoffen, dass die Göteborger mit ihrem nunmehr fünften Album, das auf den Namen "Pathway" hört, nicht erneut in den sauren Apfel der hiesigen "Nichtbeachtung" beißen müssen.
Die riesigen Thrash-Metal-Geschütze, die man stellenweise beim Vorgänger "Hellbound" aufgefahren hat, wurden größtenteils wieder in die Garage verfrachtet, und so wendet sich der Fünfer wieder vermehrt der typisch schwedischen Schlagseite des melodiösen, vornehmlich im Mid-Tempo befindlichen Power Metals zu, so dass man sich wie beispielsweise im zielstrebigen und prägnanten 'Wall Of Anger' zu den RAGE-Verweisen auch gewisse FALCONER- und TAD MOROSE-Parallelen notieren kann. Gleichzeitig versorgen uns die Nordmänner auf "Pathway" anstatt mit einer Thrash-Würzung mit allerlei schwer berifften Hard-Rock-"Exkrementen", die das Gitarrengespann um Jake Fredén für die Entstehung einer neugewonnenen Leichtigkeit ausgegraben hat.
Zu dieser Leichtigkeit gesellt sich freilich der variable Sänger Freddy Persson, der auch nicht um das eine oder andere Growling verlegen ist und dazu eine Beherztheit und Ausdrucksstärke vom Schlage eines Björn Jansson (TEARS OF ANGER) und - wenn man es so will - eines Jorn Lande an den Tag legt, so dass man sich fast schon fragt, warum man nicht ihm das Mikro von MASTERPLAN in die Hand gedrückt hat.
Einzig das berühmt berüchtigte Tüpfelchen auf dem "i" und die daran geketteten hitverdächtigen Kracher, welche einen in Lichtgeschwindigkeit von null auf 100 katapultieren können, konnten trotz der zeitgemäßen und saftigen Produktion von Pontus Lindmark wieder einmal nicht in großer Zahl über die Ziellinie gerettet werden. Exempli causa vermisst man im zweigeteilten, episch veranlagten 'MDCC A.D.' die nötige Durchschlagskraft und in 'P.I.R.' den Aha-Moment, wohingegen im ansonsten recht stimmigen und schnell zündenden 'The Untouchables' ein gegen Ende einsetzendes Klacken mehr als deplaziert wirkt.
Summa summarum lassen sich aber dennoch, neben den vielen annehmbaren, aber leider auch nur zwischen den Prädikaten "durchschnitt" und "gut" spazierenden Tracks, herausstechende Höhepunkte wie 'Wall Of Anger', das knackige und im Refrain aufbrausende 'Death By My Side' und die vom Klavier begleitete Ballade 'Not Only Women Bleed', die man sich in dieser Form mal wieder von HAMMERFALL wünschen würde, ausmachen.
Immerhin: NOSTRADAMEUS setzen mit "Pathway" ein deutliches - wenn auch ausbaufähiges - Zeichen, welches (hoffentlich) die künftige, nach vorne gerichtete Marschroute der fünf Schweden vorgibt. Die nächste Bewährungsprobe gibt's im April und dann können sich JON OLIVA'S PAIN und HEAVENLY für diese kommende Deutschlandtour mit NOSTRADAMEUS schon mal warm anziehen.
Anspieltipps: Wall Of Anger, Not Only Women Bleed, Death By My Side
- Redakteur:
- Christian Falk