NOTHING MORE - Spirits
Mehr über Nothing More
- Genre:
- Alternative Rock / Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Better Noise Music
- Release:
- 14.10.2022
- Turn It Up Like (Stand In The Fire)
- Tired Of Winning
- Ships In The Night
- You Don't Know What Love Means
- Don't Look Back
- The Other F Word
- Face It
- Best Times
- Déjà Vu
- Dream With Me
- Neverland
- Valhalla (Too Young To See)
- Sprits
Eingängiger, spannender und unheimlich mitreißender Alternative Metal!
Wirklich erstaunlich, dass inzwischen bereits fünf Jahre vergangen sind, seit mich die Texaner NOTHING MORE mit ihrem wuchtigen Silberling "The Stories We Tell Ourselves" aus den Socken gehauen haben. Damals verglich ich die Scheibe mutig mit meinen britischen Lieblingen BIFFY CLYRO, und auch in der Retrospektive hat mir die Platte einige Ohrwürmer beschert, die mich auch heute noch begleiten, weshalb ich auch heute noch zu meiner damaligen Wertung stehe. Entsprechend gespannt bin ich darauf, was der Vierer nun auf dem mittlerweile sechsten Langspieler "Spirits" für uns in petto hat.
Auf jedem Fall sind im NOTHING MORE-Köfferchen, das die Jungs für den Studioaufenthalt gepackt haben, ein paar mehr Syntheziser und Keyboards gelandet, denn schon der Opener 'Turn It Up Like (Stand In The Fire)' zeigt, dass dieser Aspekt des Bandsounds deutlich stärker betont wird. Teilweise erinnert mich die Nummer, die vor allem die Gitarren recht weit in den Hintergrund stellt, dabei an KORNs Dub-Step-Experiment "The Path Of Totality", das mir damals sehr gut gefallen hat. Für den Opener von "Spritis" gilt das Gleiche, denn wie üblich garniert Fronter Jonny Hawkins das durchaus chaotische und aufwühlende instrumentale Treiben mit einer grandiosen Hookline. Im Vergleich zum direkt folgenden 'Tired Of Winning' ist der Song aber noch sehr verhalten, denn hier packen die US-Amerikaner einen absoluten Hit aus, der sich sofort in mein Herz und meine persönliche NOTHING MORE-Top 10 gespielt hat.
An diesen Höhenflug kann im weiteren Verlauf der Scheibe nicht mehr ganz angeknüpft werden, doch auch 'The Other F Word', 'Dream With Me' oder das ruhigere 'Best Times' sind waschechte Knaller, die für mich wieder einmal die Parallelen zu BIFFY CLYRO ganz deutlich herausstellen. Ganz besonders der Gesang von Jonny erinnert mich immer wieder an Simon Neils charakteristisches Organ und auch in puncto zwingender Hooklines steht der amerkanische Vierer den Briten in Nichts nach. Ebenso möchte das etwas sperrige 'Valhalla (Too Young To See)' besonders hervorheben, das zwar ein paar Durchläufe braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten, mit etwas Zeit aber zu meinem zweitliebsten Track dieses herausragenden Silberlings herangewachsen ist.
Gibt es abseits dieser Glanzlichter auch ein paar Durchhänger? Mit Sicherheit, wobei mir 'Ships In The Night' und das Zwischenspiel 'Neverland' als Streichkandidaten einfallen würden. Abseits davon ist das hier aber feinste musikalische Unterhaltung irgendwo zwischen Alternative Rock, Metal und Djent, die gerne einmal mit elektronischen Versatzstücken spielt und immer für einen Ohrwurm zu haben ist. Fans der im Verlaufe der Rezension genannten Bands und auch jeder, der sich in einer modernen Interpretation von Rockmusik wohlfühlt, muss NOTHING MORE auf dem Zettel haben und "Spirits" ein Ohr schenken. Besser zelebriert diese Art Musik aktuell vielleicht nur BIFFY CLYRO, was ich aus meinem Mund als extrem großes Kompliment verstanden wissen möchte.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs