NUCLEAR - Formular For Anarchy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2015
Mehr über Nuclear
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 24.07.2015
- Offender
- Confront
- Scam
- Self-Righteous Hypocrites
- Corporate Corruption
- Waging War
- Killing Spree
- Left For Dead
- Tough Guy
- When Four Means None
Ein Schlag ins Gesicht
Thrash Metal, wie sehr ich ihn liebe! Insbesondere, wenn er derart zügig und konsequent vorgetragen wird wie auf "Formula Of Anarchy", dem nunmehr vierten Studioalbum der Chilenen von NUCLEAR. Ihr merkt, den Exotenbonus bekommen die Jungs auch noch gutgeschrieben. Auch wenn sie in puncto Studio-Veröffentlichungen nicht die Schnellsten sind und lieber Live-Alben für sich sprechen lassen (vier Stück innerhalb von sechs Jahren), geben Matías Leonicio und seine Amigos auf "Formula Of Anarchy" dennoch Vollgas und lassen in der kurzen Spielzeit von 28 Minuten rein gar nichts anbrennen. Es wird gerifft, gesägt, geschreddert und gemosht, dass sich die Balken biegen und bei entsprechender Lautstärke auch Tage später noch die Ohren klingeln. Das hat bei NUCLEAR schon seit Jahren Hand und Fuß und nicht selten kommen dem Hörer Vergleiche zu den Groß- und Glanztaten SLAYERs und SEPULTURAs in den Sinn.
NUCLEAR vermischt also die "Reign In Blood"-Wut mit kompromissloser Klampfenarbeit, einer rauen, durchaus passenden Produktion und dem Temperament Südamerikas. Der Songzehner fliegt in Schallgeschwindigkeit vorbei, hinterlässt Chaos und Zerstörung und lässt sich mit nur einem Klick mühelos wiederholen. Songs wie 'Offender', das die Platte direkt in die richtige Bahn lenkt, 'Corporate Corruption' oder 'Left For Dead' sowie das finale 'When Four Means None' haben alles, was der Thrash-Maniac von Welt zum Überleben braucht. Obwohl ich darüber hinaus zugeben muss, dass NUCLEAR wahrlich nicht die erste Band ist, die sich an dieser Spielart versucht, und sich viele Passagen des Öfteren wiederholen, merkt man in jeder einzelnen Sekunde die Leidenschaft, die in dieser Chilenischen Abrissbirne steckt.
Wer in der jüngeren Vergangenheit am Thrash Metal die Konsequenz und intensive Härte vermisst hat und NUCLEAR bislang noch nicht auf dem Radar hatte, ist bei "Formula Of Anarchy" an der richtigen Adresse. Das alles ist, wie angedeutet, nicht unbedingt innovativ und revolutionär für diese Sparte, aber welcher Metalhead braucht schon mehr als ein bis zwei Klampfen, einen wummernden Bass, ein Schlagzeug, das alles in Grund und Boden spielt, und einen Sänger, der sein Handwerk versteht? Das hat Mitte der 1980er bei SLAYER funktioniert, hat auf SEPULTURAs "Arise" harmoniert und passt nun auch auf "Formula Of Anarchy", dem neusten Fausthieb aus dem Hause NUCLEAR.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp