NUCLEAR - Jehovirus
Mehr über Nuclear
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Australis Records
- Belligerance
- Corminal Solicitation
- Asphyxia
- Brutal Yet Precise
- Actss Of Depravity
- The One We Must Kill
- World Depletion
- On Killing
- Defleshed
Auch Chile hat seinen inoffiziellen SLAYER-Tribute!
Es ist kein Geheimnis, dass die chilenische Metal-Szene zu den aktivsten und wichtigsten in ganz Südamerika gehört und viele ihrer Bands lediglich aus Budgetgründen noch nicht international durchstarten können. Folgerichtig erreichen viele Perlen des dortigen Marktes den Markt auf der anderen Seite des Teiches lediglich durch besonderes Engagement, manchmal aber auch durch die Verkettung von glücklichen Zufällen. Bei NUCLEAR ist es wohl eher das Erstgenannte, wenngleich zwischen der Bandgründung Mitte der 90er und dem heutigen Taage immerhin anderthalb Dekaden ins Land gezogen sind. Dennoch: NUCLEAR sind bereit, ihre Chance zu nutzen - und stellen nun auch in hiesigen Breitengraden ihren dritten Studio-Longplayer vor.
"Jehovirus" bietet derweil Thrash auf relativ hohem Niveau, und dies maßgeblich beeinflusst von TESTAMENT und vor allem SLAYER. Riffs, Gesang und auch die flotten Breaks: Parallelen sind in nahezu keinem einzigen Song auszuschließen. Und leidr nehmen sie ab und zu auch Überhand, wie beispielsweise im flotten 'Asphyxia', welches in einigen Passagen definitiv zu stark an 'Angel Of Death' angelehnt ist; da wäre ein wenig mehr Eigenständigkeit definitiv wünschenswert gewesen. Und auch in 'Defleshed' und 'Criminal Solicitation' schimmern die Inspiratoren übermäßig durch, was nur noch dadurch zu legitimieren ist, dass der Output überzeugend ist und die Copy-Geschichte auf einem anständigen Niveau abläuft.
Fraglich ist allerdings, ob NUCLEAR mit dieser Formel in Europa Erfolg haben werden. Die relativ modern aufbereitete 80's-Thrash-Scheibe hat ihre Qualitäten und ist unabhängig von den überall lauernden Einflüssen wirklich empfehlenswert. Doch da man sich hin und wieder (und das vielleicht auch zu oft) Gedanken darüber macht, woher nun diese oder jene Passage stammen könnte, wird der Hörgenuss ein wenig getrübt.
"Jehovirus" bleibt trotzdem ein gutes Thrash-Album - aber eines, dessen Eigenständigkeit stellenweise wirklich gegen Null tendiert!
Anspieltipps: Acts Of Depravity, Belligerance
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes