NUCLEAR ASSAULT - Pounder (EP)
Mehr über Nuclear Assault
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Sidipus Records
- Release:
- 01.06.2015
- Pounder
- Lies
- Analogue Man In A Digital World
- Died In Your Arms
Guter Appetizer
Wenn wir einmal ehrlich sind, war "Third World Genocide" ein richtig verkorkstes NUCLEAR ASSAULT-Album und wir hatten währenddessen 2005 immer den Hintergedanken, dass es Lilker und Co. doch besser können. Paradebeispiele wie "Game Over" oder "Handle With Care" sind bis heute unerreicht und seit mehr als 20 Jahren haben die Thrash-Metal-Maniacs aus New York nicht derart überzeugen können. Nachträglich zum 30. Geburtstag schickt NUCLEAR ASSAULT jedoch eine neue EP ins Rennen, deren vier Songs – man höre und staune – "Third World Genocide" locker vergessen lässt. Es wird wieder amtlich gethrasht, gemosht, gebangt und auch wenn "Pounder" natürlich niemals an die legendären Glanztaten der 1980er Jahre herankommt, bietet diese EP äußerst schmackhaftes Material.
Die Produktion ist roh und ungeschliffen, die Band scheint sich zusammen zu reißen und der beginnende Titeltrack zeigt auf Anhieb, dass zukünftig mit NUCLEAR ASSAULT wieder gerechnet werden kann. Es geht flott und spielfreudig nach vorne, der gute, alte Thrash hält das Heft fest in der Hand und lässt es auch im weiteren Verlauf nicht mehr los: 'The Blind Follow (a.k.a. Lies)' groovt, als gäbe es kein Morgen mehr, der zukünftige Live-Garant 'Analogue Man In A Digital World' ist eine absolute Überraschung und das finale, für NUCLEAR ASSAULT-Verhältnisse eher ruhige 'Died In Your Arms' ist ein gelungener Cliffhanger zum hoffentlich bald erscheinenden Album. John Connelly ist gut bei Stimme, er und Neuklampfer Harrington schütteln die Riffs locker flockig aus ihren Ärmeln und Evans lässt am Drumkit nichts anbrennen. Abwechslung wird bei den Jungs also wieder groß geschrieben. In puncto Songwriting haben sie derweil auch schonmal schlechtere Tage erwischt und im Großen und Ganzen ist "Pounder" ein kurzweiliges, spaßiges Appetithäppchen geworden.
Heimlich, still und leise mausert sich NUCLEAR ASSAULT aufgrund der "Pounder"-Leistung also zur Comeback-Hoffnung des Thrash Metals im Jahre 2015. Wenn die Burschen diese Leistung in voller Albumlänge abrufen können, wäre es sogar möglich, dass Fans und Anhänger die "jüngsten" Ausrutscher schnell vergessen und die von NUCLEAR ASSAULT-Patches übersäte Kutte wieder aus dem Schrank räumen. Die nächste Scheibe ist also die "Friss oder stirb"-Platte von Lilker, Connelly, Evans und Harrington.
- Redakteur:
- Marcel Rapp