NUMENOR - Runes Of Power
Mehr über Numenor
- Genre:
- Power
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Elevate Records
- Release:
- 21.11.2025
- Tanelorn
- Arioch
- Make The Stand - 2025
- The Stealer Of Soul
- The Nine
- Strombringer
- Fight And Die
- Bewitched Seas
- Morgana LEfay
- Stronghold
- Dragon Of Erebor
Ein bunter Blumenstrauß, der Genregrenzen gekonnt ignoriert.
In Tolkiens Simarillion ist Númenor eine Insel, die den Menschen von den Götter geschenkt wird. Ob das neue Album der gleichnamigen serbischen Metaller auch ein Geschenk der Götter ist? Ich habe mir das mal für Euch angehört.
Mit "Runes Of Power" veröffentlicht NÚMENOR ihr nunmehr sechstes Album. Die Band, die sich selbst zwischen Power, Black und Death Metal verortet, hat in der Vergangenheit nicht nur durch Bezüge zu Mittelerde auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch durch ein BLIND GUARDIAN-Tribute Album. Frontmann Marko hat zudem an der Biographie von BLIND GUARDIAN mitgeschrieben. Hansi Kürsch scheint die Zusammenarbeit gefallen zu haben, denn er singt auf der neuen Platte auch direkt mit, sowie auch manch anderes bekanntes Gesicht der Szene – und damit kommen wir dann auch endlich zur Musik.
Der Opener 'Tanelorn' kommt zunächst als klassische Power-Metal Nummer daher, die Stimme steuert Thoms Vikstrom bei (CANDLEMASS, THERION). Zwischendurch genehmigt sich die Nummer auch ein paar langsame, eher schwermütige Doom-anmutende Sequenzen, bevor es dann wieder mit Schmackes weitergeht. Im Grunde liefert der Starter damit auch einen kleinen Ausblick auf das, was uns in den nächsten 40 Minuten erwartet.
Mit 'Arioch' folgt eine Nummer mit hochgradig eingängigem Refrain inklusive Mitsing-Faktor. Als Sänger fungiert hier Aleksandar Petrovic, der als eine Art Lead-Vocalist bei der Mehrheit der Tracks auf dem Album einen richtig guten Job macht. Es folgt 'Make The Stand' mit Hansi Kürsch und BLIND GUARDIAN-Vibes. Der Song ist nicht ganz neu und ein Remake von 2021. Gut ist er trotzdem.
Mit 'Stealer Of Soul' gibt es eine deutlich ruhigere Passage, die sich für mich fast schon Metal-Opera-mäßig auf einem AVANTASIA-Album wiederfinden könnte – wenn sich da nicht noch ein paar schöne Gitarren-Solos eingeschlichen hätten. In der Mitte des Albums gibt es mit 'The Nine' und 'Fight And Die' (mit Milos Stosic) dann einen ersten Exkurs in Richtung Death. 'Stormbringer' hingegen ist wieder eine klassischer Power-Nummer – für mich aber auch einer der schwächeren Songs auf diesem ansonsten durchweg spannenden Album. 'Bewitched Seas' liefert düstere, schmutzige, schnelle Töne, während es bei 'Morgana Lefay' hingegen wieder sehr langsam und doomig weitergeht und Aleksandar Petrovic mit seinem Gesang überzeugt.
Den Abschluss bilden das etwas unscheinbare 'Stronghold' – würde man hier Johan Hegg ans Mikro lassen, könnte es für mich auch von AMON AMARTH sein – und die DRAGONFORCE-Hommage 'Dragon Of Erebor', die es ebenfalls schon einmal vor einigen Jahren gab und bei der Christian Eriksson ran darf (NORTHTALE, TWILIGHT FORCE).
"Runes Of Power" ist ein sehr bunter Blumenstrauß, der Genregrenzen in seiner Zusammenstellung ignoriert. Man hat den Eindruck, NÚMENOR wollte hier einfach mal zeigen, was sie musikalisch alles abbilden kann. Die unterschiedlichen Sänger tun ihr Übriges. Wird es ganz ohne Gastsänger sowie mit Milos Stosic zumeist eher etwas düster und Death-lastig, liefert Petrovic bei etwa der Hälfte der Songs sehr klaren Gesang. Mit Vikstrom und Eriksson geht es in Richtung klassischer Power Metal-Werke und Hansi Kürsch macht seinen Track eben zu einem Hansi Kürsch-Track.
Der Spagat zwischen alldem gelingt aber sehr gut. Daher ist "Runes Of Power" eine schöne Sache für alle, die bei ihrer musikalischen Restaurant-Wahl Bock auf Buffet haben, um möglichst verschiedene Sachen zu probieren, denn die kommen hier voll auf ihre Kosten.
Arioch, feat. Aleksandar Celtic Petrovic
https://www.youtube.com/watch?v=NEG2nmwqywk
Make The Stand, feat. Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN)
https://www.youtube.com/watch?v=0t-3JUW00J4
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Pfennig


