ODC - Twisted Love
Mehr über ODC
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- BLKIIBLK / Membran
- Release:
- 31.10.2025
- My Only Fan
- Love I Tore It Apart
- Twisted Love
- Follower
- The Beauty Of The BEast
- My Name Is Gold
- I Need To Breathe
- If I'd Tried
- Raise Your Hands Up
- Despecha
Berechnendes Modern-Metal-Experiment.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von einer PLatte wie "Twisted Love" wirklich halten soll. Einerseits ist der Mix aus Nu-Metal-Grooves, EVANESCENCE-Refrains und modernen Core-Attacken insoweit gefällig, dass die Urheber ein paar wirklich gute Singalongs auf den Weg bringen und diese auch passend in Szene setzen. Auf der anderen Seite wirkt der Modern-Metal-Mix mit seinen Female-Fronted-Komponenten über weite Strecken ziemlich gesichtslos, weil er sich ausschließlich bei diversen aktuellen Strömungen bedient und eigentlich nur rezitiert, was zwischen WITHIN TEMPTATION und LINKIN PARK derzeit angesagt ist.
Mit böser Zunge könnte men behaupten, dass der Output von ODC daher auch relativ berechnend ist. Die Realität zeigt derweil auf, dass in vielen Passagen absolute Programmware angeboten wird, selbst in den seltenen Ausbrüchen, die dann auch eher gekünstelt als authentisch erscheinen. Am Ende ist sehr Vieles darauf ausgerichtet, den schnellen Hit zu landen und ihn möglichst fett zu unterfüttern. Da muss der Name EVANESCENCE dann noch ein weiteres Mal fallen, weil die gesamte Performance auf "Twisted Love" darauf ausgerichtet ist, ein Äquivalent zu Amy Lee und Co. zu erstellen, das aber wiederum nicht mit der gleichen Intensität, die das Original in der Vergangenheit bieten konnte.
Also weicht ODC gerne mal auf fremdartige Sounds aus, nutzt elektronische Spielereien zur vermeintlichen Auflockerung und haut gelegentlich auch mal etwas heftiger auf die Glocke, ohne jedoch bleibende Effekte zu erzeugen. Ja, es wirkt eben immer noch alles sehr konstruiert, von den "spontanen" Sprechgesängen bis hin zum sphärischen Unterbau, von den durchaus einprägsamen, aber dennoch schnell abgenudelten Refrains bis hin zur Pseudo-Brachialität, die von jetzt auf gleich einen Kontrast aufwerfen mag. Man kann sich gerne an die anständigen Chorus-Parts klammern, aber irgendwann verbraucht sich "Twisted Love" dann auch schon wieder.
Das mag ja in die schnelllebige Zeit passen, eine Platte nach zwei bis drei Durchgängen wieder in die Tonne zu kloppen, ist aber sicher nicht im Sinne des Erfinders. Doch die Langlebigkeit, die bringt ODC aktuell nicht mit. Das ist auch der rote Faden dieses zunächst anständigen, dann aber doch eher lahmen Albums.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes


