OHL - Im Westen Nichts Neues (Re-Release)
Mehr über OHL
- Genre:
- Punk
- Label:
- Bad Dog Records/ Rough Trade
- Release:
- 16.11.2007
- Leverkusen
- Kraft Durch Freude
- Botschaftslied
- Patte
- Türkenlied
- Deutschland
- Sterben Ist Menschlich
- Kernkraftritter
- Widerstand
- Hindustan
- SID
- Wir Sind Die Unreparierten
- A-Bombe
- Ist Es Erlaubt Fragen Zu Stellen?
- Der Osten
- Die Macht Des Feuers
- Soldaten Leben Länger
- Freiheit
- Gott Und Die Welt
- Belsen War Ein KZ
- Anne Lorente
- Kaufhof
- Der 1. Schuss
- Dein Kampf
- Schrei, Schrei
- Warschauer Pakt
- Gebt Uns Arbeit
- Krieg
- Alle Macht Dem Volk
- Freiheitskämpfer
- Nie Wieder
- DDR
- Ostblock
- 1. Oktober
- Freut Euch
- Spionage
- Glocken Der Revolution
- Gib Mir Eine Chance
- Neue Macht
- Roter Terror
- Russen In Afghanistan
- Schwarze Rose
- Bürgerkrieg
- 1942
- Schreckensherrschaft
- Mein Traum Du Bist Tot
- Die Macht Des Feuers
- Im Schatten Der Liebe
- 1000 Tage
- Milch Und Honig
- 3 Asse und 2 Könige
- Letzte Helden
- Auf Der Flucht Vor Dir
- Feuer
- Heute Nacht
- Nur Ein Spiel
- So Allein
- An Meinem Grab
- Einsamer Reiter
Die Musiker der OHL, der Obersten Heeresleitung, waren immer schon in einer sehr speziellen Band. Fernab üblicher links-alternativer Kritik an Imperialismus und Kapitalismus setzten und setzen Sänger Deutscher W und seine Mannen auf andere Themen: Probleme mit Ausländern werden ebenso thematisiert wie Islamismus oder Verbrechen des Kommunismus. Die Jungs aus Leverkusen verstehen sich also als offensives Sprachrohr gegen jede Form von Extremismus, sei er politisch oder religiös motiviert. Ein Ansatz, der natürlich immer schon auch Kritiker angelockt hat wie Motten das Licht. Denn schon zu Beginn ihrer Karriere - um 1980 herum - mussten sich die Musiker von OHL mit Vorwürfen auseinandersetzen, sie seien zwar Punks, aber auch rechtsradikal. Ein Image, das der Band jetzt noch gern angeheftet wird. Warum das so sein könnte, davon können sich nun Interessierte mehr als zwanzig Jahre später noch überzeugen: Mit "Im Westen Nichts Neues" gibt es nun den Re-Release einer schon vor zehn Jahren erschienenen Best-of-Platte über die Schaffenskraft der Band in der Zeit zuvor.
Zunächst fällt dabei die schiere Größe des Werks auf. 59 Songs haben sich auf die zwei CDs gekämpft, im Schnitt zwei bis drei Minuten lang. Die Abwechslung hält sich dennoch in Grenzen, denn OHL spielten immer schon nach vorn abziehenden Punk - die Variationsmöglichkeiten sind da etwas eingeschränkt. Die größten Unterschiede gibt es so im Sound der einzelnen Stücke, der zwischen totalen Geschrammel und erdigem Rock-Sound hin und her pendelt. Und eben in der Geschwindigkeit, die zwischen mittel und schnell variiert. Ansonsten ist die Musik eben typisch Punk: Nach vorn gespielt, mit Ecken und Kanten, aber eben schon recht vorhersehbar. Fans von drei Akkorden werden trotzdem bestens bedient, können sie doch hier eine der ältesten deutschen Punk-Bands in ihrem Frühwerk bewundern - auch wenn manche Texte solche Themen behandeln, die inzwischen weniger aktuell und relevant sind, wie ein Song à la 'Russen In Afghanistan' beweist. Doch das liegt in der Natur der Sache einer solchen Retrospektive wie "Im Westen Nichts Neues". Um diesen Nachteil zu kompensieren, kommt die Doppel-CD mit einem ausführlichen Booklet samt Linernotes, um auch die nötigen Hintergründe der Zeit verstehen zu können. Für Punk-Liebhaber also eine lohnenswerte Investition.
Anspieltipps: Alle Macht Dem Volk, Gib Mir Eine Chance, Belsen War Ein KZ
- Redakteur:
- Henri Kramer