O'REILLY, MARC - Morality Mortality
Mehr über O'Reilly, Marc
- Genre:
- Indie Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Virgin
- Release:
- 28.10.2016
- Compromise
- Of Nothing
- Blinded By
- Graceland
- Steal Love
- Cochain
- Healer
- Do They Know
- Generica
- Simian Times
- Three & One
- Secret
Vergeigter Auftakt, starkes Finish!
Blues einmal anders: Der irische Songwriter Marc O'Reilly verpackt den klassischen Sound in ein sehr intimes Album-Setting, das ihn von einer sehr introvertierten Seite zeigt, gleichzeitig aber auch verhindert, dass seine neue Platte irgendwann auch einmal den Funken überspringen lässt. Die Songs schreiten behäbig voran, die minimalistische Instrumentierung eröffnet nicht viele Spielräume, und wenn O'Reilly dann auf der Zielgeraden doch endlich mal den Motor anwirft und auch mal ein paar Stromgitarren in sein weitestgehend Unplugged-geregeltes Format einbringt, sind schon viele Chance vertan, ein sicherlich interessantes Album auch irgendwie spannend zu gestalten.
Der Mann von der grünen Insel stellt sich vor allem in der ersten Hälfte immeer wieder selbst ein Bein; das einzige lebendige Element sind hier die Percusssions, die mittelmäßigen Nummern wie 'Compromise' und 'Blinded By' aber auch nicht wirklich auf die Sprünge helfen. Und auch epische Geschichten wie 'Steal Love' und 'Of Nothing' werden nicht mit der nötigen Intensität vorgetragen und verpuffen in ihrer emotionalen Wirkung nahezu komplett.
Komischerweise wendet sich das Blatt im Finish dann deutlich: 'Generica' nimmt erstmals Schwung auf, 'Simian Times' gefällt mit richtig starker Gitarrenarbeit, 'Three & On' verwandelt sich selbst in eine feine Singer/Songwriter-Ballade, und mit dem kompakten 'Secret' setzt O'Reilly einen tollen Schlusspunkt. Fragt sich nur: Warum nicht schon vorher so beeindruckend?
"Morality Mortality" ist über weite Strecken in Ordnung, am Ende sogar richtig stark. Und dennoch ist eine bedingungslose Empfehlung nicht angezeigt, weil der gute Herr den Start komplett verschlafen hat.
Anspieltipps: Simian Times, Generica
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes