OSI - Blood
Mehr über OSI
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inside Out/SPV
- Release:
- 24.04.2009
- The Escape Artist
- Terminal
- False Start
- We Come Undone
- Radiologue
- Be The Hero
- Microburst Alert
- Stockholm
- Blood
Atmosphärischer Prog Rock der Extraklasse. Es war nichts anderes anzunehmen.
Jim Matheos und Kevin Moore sind wohl zwei der visionärsten Köpfe der progressiven Rockszene. Mit FATES WARNING und DREAM THEATER sind sie hauptverantwortlich für einige der besten und wichtigsten Alben, die je das Licht der Welt erblickt haben. Und das ist nicht nur euphorisches Fanjubeln, sondern ein objektiver Fakt. OSI ist seit mittlerweile sechs Jahren nun ihr gemeinsames Baby. Zwei atmosphärisch-verträumte, gleichzeitig aber moderne Alben sind bislang das Ergebnis dieser Zusammenarbeit.
"Blood" bleibt diesem Weg absolut treu. Wieder gibt es diese sphärischen Keys, die immer diesen futuristischen Touch haben, wie es nun mal nur Kevin Moore hinbekommt. Oft übernehmen sie die Federführung innerhalb der Songs und treiben die Nummern so ruhig, aber dennoch dynamisch voran. Dazu gibt es die meist sanft-zurückhaltenden Vocals von Kevin, die gerne mit Effekten verfremdet werden. Die Kunst ist, dass dies immer mit Augenmaß geschieht und nie übertrieben oder aufgesetzt wirkt.
Doch auch der Gitarre wird genügend Platz eingeräumt. Mehr als zuletzt sogar. Eine Nummer wie 'False Start' könnte fast auch auf einem PORCUPINE TREE-Album stehen. Und das liegt viel weniger am Drumming von Gavin Harrison, als an den Wilson-Riffs von Jim Matheos.
Und doch ist "Blood" - wie schon die Vorgängerwerke - sicher kein Werk für den eher metallisch orientierten Proghead. Ein Song wie 'We Come Undone' kommt praktisch komplett ohne Schlagzeug, Bass und Gitarre aus. Das ist eher elektronische Musik als Rock. Aber - und das ist der entscheidende Punkt - auch diese Nummer vermittelt eine tolle Atmosphäre und ist im Albumkontext absolut passend.
Am meisten Aufsehen erregen werden OSI aber wohl mit der Zusammenarbeit mit OPETH-Sänger Mikael Akerfeldt, der die Vocals zu 'Stockholm' beisteuert. Seine Singstimme passt wie die berühmte Faust auf das sphärische Breitwandepos mit seiner melancholischen Gesangslinie. Da geht das sehr kurze, aber extrem schöne Solo von Matheos beinahe unter.
So ist "Blood" unter dem Strich exakt das, was man von OSI erwarten konnte. Atmosphärischer, mit elektronischen Versatzstücken angereicherter Progressive Rock. Mit traumwanderischer Sicherheit gespielt, von Koryphäen der Szene inszeniert.
Anspieltipps: False Start, We Come Undone, Stockholm
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk