O.R.K. - Ramagehead
Mehr über O.R.k.
- Genre:
- Progressive / Alternative / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- KScope
- Release:
- 22.02.2019
- Kneel To Nothing
- Signals Erased
- Beyond Sight
- Black Blooms (feat. Serj Tankian)
- Time Corroded
- Down the Road
- Some Other Rainbow Part 1
- Strangled Words
- Some Other Rainbow Part 2
Prog mit eigenem Duft und einer starken Besetzung.
"Ramagehead" ist das dritte Album von O.R.k. Ja furchtbar, diese Drei-Buchstaben-Bands, oder? Einer der Köpfe von O.R.k. ist dann auch noch LEF, in lang Lorenzo Esposito Fornasari, ein italienischer Produzent, Songwriter und Komponist. Gähn?
Aber nicht doch! Die Band ist richtig gut! Bei den Namen Colin Edwin (PORCUPINE TREE-Bassist) und Pat Mastelotto (ex-KING CRIMSON-Schlagzeuger) sollte dem Progger allein schon das Herz aufgehen. Und es sieht so aus, als hätten die beiden bei O.R.k. tatsächlich eine stabile Heimat gefunden, von der aus man nun mit dem neuen Prog-Edel-Label KScope die Welt erobern möchte.
Ohne jetzt die riesengroße musikalische Überraschung zu sein, macht "Ramagehead" durchaus und durchwegs Spaß beim Hören. Obwohl die Stammbands (PORCUPINE TREE mehr als KING CRIMSON) hier und da durchschimmern, hat O.R.k. doch eine ziemlich eigene Musikmischung erschaffen, die angenehm weit weg sowohl vom üblichen Retro/Neo-Prog-Gedudel als auch von modern-luftigen Alterna-Prog-Sounds ist. Die meisten Songs spielen in der Viereinhalb-Minuten-Marke und legen Wert auf intelligente Hooks und gefühlsseelige Wärme. LEF hat darüber hinaus eine charismatische Stimme, die sowohl kraftvoll zupacken ('Kneel To Nothing') als auch charmant umgarnen kann ('Beyond Sight').
Ein besonders hervorzuhebender Song ist 'Black Blooms', insbesondere weil dort ein Musiker zu hören ist, um den es in den letzten Jahren relativ still wurde. Die Rede ist von Serj Tankian (SYSTEM OF A DOWN), der dem Song mit seiner theatralischen Stimme einen besonderen Akzent verleiht. Das ist erstklassiger moderner Bombast-Rock. Ich muss aber deutlich sagen, dass sich LEFs Stimme nicht hinter der von Serj verstecken muß, was er unter anderem bei 'Time Corroded', meinem persönlichen Liebling auf "Ramagehead", beweist. Ja, der Mann ist sicher das Ass im Ärmel dieses sowieso schon starken Blattes und versteht es, der Musik mit ein paar erstklassigen, oft mehrstimmigen Vocal-Arrangements immer wieder eine leicht dramatische Musical-Note zu verpassen. Und das macht im Kontext der Musik viel mehr her als ellenlange Instrumental-Abfahrten, die man auf "Ramagehead" vergebens sucht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker