OAK - The Third Sleep
Mehr über Oak
- Genre:
- Prog Rock / Art Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Karisma Records / Plastic Head Distribution
- Release:
- 25.04.2025
- No Such Place
- London Leatherboys
- Run Into The Sun
- Shimmer
- Shapeshifter
- Borders
- Sensory Overload
Herrlich erfrischender Prog Rock aus Norwegen.
Die norwegischen Prog-Rocker OAK bringen mit "The Third Sleep" nicht ihr drittes Album, wie man es vielleicht meinen könnte, sondern das vierte. Das Cover schaut wirklich schön aus - das Artwork ist in jedem Fall auffällig, ein ganz zentraler Wert in heutigen Streaming-Zeiten!
Wie steht es um das Klangbild? Hier gibt es sehr warm produzierten Art Rock, der historisch sicher im Prog Rock verwurzelt ist, aber es gibt Raum für Blechbläser, Death-Metal-Growls und diverse weitere Einflüsse. Es handelt sich also im Wortsinne um ein progressives Rock-Album. Dabei ist der Einfluss von PORCUPINE TREE und STEVEN WILSON (solo) unüberhörbar. Auch neuere KATATONIA-Scheiben ("neu" ist für mich hier etwa alles ab der Jahrtausendwende) sind sicher ein Einfluss.
Die düstere Grundatmosphäre weiß in jedem Fall zu überzeugen, der leicht nölige Gesang von Simen Valldal Johannessen passt hervorragend zum Klang. Es gibt wahnsinnig viele kleine Details in den Songs zu entdecken. Von den mehrstimmigen Gesangs-Arrangements über die verspielten Klavierparts und den Saxofon-Einspielern von Steinar Refsdal hin zu den sporadischen elektronischen Einspielern her wird man immer wieder plötzlich getroffen. Stellt euch vor, GHOST, CEA SERIN, PLACEBO und RADIOHEAD machen eine Scheibe mit PORCUPINE TREE und KATATONIA. Dann hört ihr "The Third Sleep". Die alternativen Einflüsse erinnern eben an die Briten, aber bei der Melodieführung denke ich tatsächlich sporadisch an GHOST. Das ist natürlich kein Nachteil.
Eine überraschende Scheibe, die eigenwillig und eigenständig klingt. Hier gibt es keinen Schema-F-Neo-Prog, der auch 2025 versucht wie GENESIS 1974 oder MARILLION 1985 zu klingen. Ich bin ziemlich angetan und hätte nicht gedacht, dass mich ein Prog-Album einer mir unbekannten Truppe so ansprechen kann. Spannend.
Anspieltipps: London, Run Into The Sun
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer