OAKENSHIELD - Gylfaginning
Mehr über Oakenshield
- Genre:
- Viking Metal/ Folk Metal
- Label:
- Einheit Produktionen
- Release:
- 27.06.2008
- Ginnungagap
- The Sons Of Bor
- Idavoll
- Yggdrasil
- The Aesir
- Fenris
- Valhalla
- Utgarda-Loki
- Hymir
- The Death Of Baldr
- Vigrid
Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich Stein und Bein wetten, mit der vorliegenden Scheibe den Vorgänger des ausgezeichneten FALKENBACH-Albums "...Magni Blandinn Ok Megintiri..." im Schacht meines CD-Players liegen zu haben. Denn das Erstlingswerk von OAKENSHIELD weist überdeutliche Parallelen zum Schaffen des "Isländers" Vratyas Vakyas (alias Markus Tümmers aus Düsseldorf) auf. OAKENSHIELD ist - wie auch FALKENBACH - eine Band, die aus lediglich einer Person besteht, die für so ziemlich alles verantwortlich zeichnet. Ben Corkhill, der Akteur hinter OAKENSHIELD, stammt aus dem Vereinigten Königreich und er zelebriert auf "Gylfaginning" epischen, erhaben klingenden Viking Metal mit Folk-Einflüssen.
Dabei ziehen die zum ganz überwiegenden Teil recht langsam gehaltenen Kompositionen ihre Wirkung aus einer Mischung von dezent klingenden Keyboards und einer folkigen Herangehensweise bei der Melodieführung, indem Flöten, Geigen und auch Akustikgitarren für die notwendige Ausstrahlung der Stücke sorgen. Ben Corkhill inszeniert die Kompositionen mit Bedacht und strapaziert einzelne Stilelemente seiner Musik nicht allzu sehr. Flöten und Geigen werden nur gelegentlich, aber absolut songdienlich eingebettet. Die Melodieführungen erinnern in ihrer Art recht deutlich an FALKENBACH, ohne dass der Vorwurf an die Adresse des Hauptakteurs berechtigt wäre, ein bloßer Kopist des FALKENBACH'schen Schaffens zu sein. Geringfügige BATHORY-Einflüsse (zu Zeiten des "Hammerheart"-Albums) lassen sich mit etwas Aufmerksamkeit ebenfalls entdecken. Der Gesang variiert zwischen rauhem, leicht growligem und klarem Gesang. Chorpassagen sorgen im Gesangsbereich für ausreichend Abwechslung.
Zu Highlights dieser Veröffentlichung avancieren besonders der kraftvolle Opener 'Ginnungagap' mit den schönen Flöten-Arrangements, 'Idavoll' mit seinen gelungenen Geigen-Abschnitten sowie das facettenreiche 'Fenris'. Aber auch die übrigen Kompositionen fallen qualitativ nicht ab. Bei 'Hymir' gibt es auch etliche Doublebass-Einsätze zu vermelden. Einzig und allein der Schlagzeugsound könnte Anlass für Kritik liefern, greift Ben Corkhill doch auf einen Drumcomputer zurück, der phasenweise doch etwas synthetisch klingt. Das war es dann aber auch schon mit den Kritikpunkten, denn die Produktion der Scheibe klingt zwar eher undergroundig, aber ist dennoch ausreichend klar und das naturverbundene Cover von "Gylfaginning" ist auf jeden Fall ein Hingucker.
Für Anhänger von hymnenhaften, unkitschigem Viking Metal mit Folk-Einfüssen stellt "Gylfaginning" eine rundum lohnenswerte Anschaffung dar. FALKENBACH-Fans sollten OAKENSHIELD im Speziellen ihre Aufmerksamkeit schenken, zumal Ben Corkhill dem FALKENBACH-Sound näher kommt als jede andere Combo zuvor. Reinhören auf der MySpace-Seite ist auf alle Fälle Pflicht.
Anspieltipps: Idavoll, Ginnungagap, Fenris, Hymir
- Redakteur:
- Martin Loga