OBITS - Moody, Standard And Poor
Mehr über Obits
- Genre:
- Garage/ Punk/ Beat/ Punkrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sub Pop/ Cargo Records
- Release:
- 01.04.2011
- You Gotta Lose
- I Want Results
- everything Looks Better In The Sun
- Killer
- Shift Operator
- No Fly List
- Naked To The World
- Spot The Pikey
- New August
- Standards
- Beggin' Dogs
- I Blame Myself
Mit Federschmuck, Tolle und Punkrockjacke im Cabrio durch Papas Beat-Garage.
Wir sind nun Rick Froberg auf der Spur. Der 1968 geborene Vorzeige-Independent-Amerikaner treibt sich seit Jahrzehnten in diversen Musikformationen herum. Immer haben diese einen beachtlichen wohlwollenden Untergrundstatus erreicht. DRIVE LIKE JEHU zum Beispiel haben in den frühen Neunzigern sehr viel Beifall geerntet, quasi im Fahrwasser von Bands wie MUDHONEY oder auch den MELVINS. Werden von gestandenen Indierockern gern und stolz als Einfluß aufs eigene Können benannt, nach drei Alben dann war aber Schluss.
Froberg begann verstärkt, als Graphiker zu arbeiten. So hat er den ebenfalls so halbbekannten ROCKET FROM THE CRYPT, die wie er in San Diego beheimatet waren, bei den Gestaltungen ihrer Alben geholfen, er prägt immer eindeutig das bildliche Auftreten des Heimatstadtlabels Swami Records. In dessen Umfeld auch lernte er eine weitere schillernde Figur der Szene kennen, Jon Reis. Der Mann hatte großen Einfluss, noch heute eine weit bekannte Radioshow und hat gemeinsam mit Froberg in dem leider nur kurz gesetzten Achtungszeichen HOT SNAKES zusammengespielt.
In dieser Band wurde stilistisch auch bereits der Einfluß auf die heutige Musik der OBITS gelegt. Froberg nun hat drei neue Mitstreiter in der Neo-Beat-Szene New Yorks gefunden und hat es über die Jahre gelernt, seine markante, von jugendlicher Rage und revolutionärem Aufforderungsgeschrei geprägte Singstimme, gewinnbringend einzusetzen. Außer in zwei Stücken, die der zahmere zweite Gitarrist Sohrab Habibion übernahm, wird die Platte mit dem sehr aktuellen Titel "Moody, Standard And Poor" vom Froberg-Krächzen geprägt. Was sehr gefällt, gibt's denn dem sandigen Garage'n'Roll des Quartetts noch einen weiteren herausragenden Geschmacksfaktor.
Wie teilweise im Demostatus verblieben krauchen und krachen die Gitarren durch den mit vergilbten Surfpostern zugeklebten Probekeller, haut das 'You Gotta Lose'- Schlagzeug einen fettigen Punksound zusammen, werden glanzvolle aber überforderte Beatniks wie die B'52 lustvoll vor sich hergetrieben.
Die Sechziger sind unüberhörbar eine Hauptreferenz, der übertrieben schmuchtige Horrorschmalz des Rockabilly wird durch den analogen Wolf gedreht und - 'I Want Results'! - herausgekommen ist eine kurzweilige, tanzbare und räudige Indiegaragenpunkbeatpsychplatte – mit Charakter.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben