OBITUARY - Frozen Alive (DVD)
Mehr über Obituary
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Mind Productions
- Release:
- 01.12.2006
- Intro: Rain
- Redneck Stomp
- On The Floor
- Insane
- Chopped In Half
- Turned Inside Out
- Dying
- Intro
- Internal Bleeding
- Back To One
- Find The Arise
- Back Inside
- Threatening Skies
- By The Light
- Intro
- Kill For Me
- Solid State
- Stand Alone
- Back From The Dead
- Drum Solo
- Lockjaw
- Slow Death
- 'Til Death
- Slowly We Rot
Lange Jahre hat die Death-Metal-Gemeinde darauf warten müssen, dass OBITUARY wieder livehaftig unterwegs sind, um ein neues Album zu promoten. Nachdem die Band aber zuvor schon auf diversen Festivals bewiesen hatte, dass sie auch nach der recht langen Auszeit immer noch zu den Top-Acts im Todesblei-Genre zählt, war eigentlich klar, dass OBITUARY auch auf den Club-Bühnen nichts würden anbrennen lassen. So war es dann auch; das Quintett von der amerikanischen Westküste räumte im vergangenen Sommer ordentlich ab, unter anderem auch bei einem Gig in Polens Landeshauptstadt Warschau, den die Band für eine DVD mitschneiden ließ.
Wie üblich steckt das polnische Label Metal Mind Productions hinter der ganzen Sache und hat einmal mehr dafür gesorgt, dass eine von ihnen publizierte DVD quantitativ keine Wünsche offen lässt. "Frozen Alive" enthält so bei einer Spielzeit von immerhin 135 Minuten neben einem umfassenden Konzertmitschnitt unter anderem auch noch recht viele Bonusvideos, darunter neben den üblichen Interviewsequenzen auch Backstage-Berichte sowie ein Making-of zum Videodreh zu 'Insane'. Letzteres ist dann natürlich auch auf dem Silberling vertreten und komplettiert das in den Interviews ständig thematisierte Comeback schließlich.
Hauptsächlich geht es aber natürlich um die Aufzeichnung der Live-Show, die zumindest hinsichtlich der Performance und der Interaktion zwischen Publikum und Band ein echter Hingucker ist. OBITUARY stellen bereits nach wenigen Sekunden unter Beweis, warum sie eine der besten Live-Bands in der gesamten Szene sind, und heizen ihren fanatischen Anhänger bereits mit dem Opener 'Redneck Stomp' so richtig ein. Nach zwei Songs erntet man hierfür auch schon die ersten Sprechchöre, wohingegen die ständigen Moshparts das Feuer widerspiegeln, das auf der Bühne entfacht wird. Bei insgesamt 23 Songs, darunter auch reichlich Material vom aktuellen Longplayer "Frozen In Time", kommt schließlich auch niemand zu kurz, zumal alle Hits wie beispielsweise 'Threatening Skies', 'Lockjaw' und 'Slow Death' enthalten sind.
Einzig die Qualität von Bild und Ton macht dem sehr guten Gesamteindruck einen Strich durch die Rechnung, weil sich hier die bis dorthin einzigen Mangelerscheinungen offenbaren. Das Problem ist, dass man von der Bühnenshow wegen des düsteren Hintergrunds und der dezenten Lightshow nur bedingt etwas wahrnehmen kann. Während die Nahaufnahmen noch in Ordnung gehen, kann man beim Bühnenvollbild teilweise die Musiker gar nicht richtig erkennen. Und auch im Publikum sieht man oft nur einige wenige Köpfe und ansonsten weitestgehend Finsternis. Bestärkt wird dies noch durch ein leichtes Bildrauschen, welches sich genau dann herauskristallisiert, wenn die Linse direkt auf die Scheinwerfer zusteuert, wodurch auch die wenigen Momente, in denen das gesamte Geschehen mal heller beleuchtet wird, noch beeinträchtigt werden. Soundtechnisch sind die Makel indes nicht ganz so groß. Alle Instrumente und auch der Gesang sind gut verständlich und größtenteils auch sehr differenziert abgemischt. Dennoch dringt der Punch nicht so ganz durch, weil man die Möglichkeiten des Dolby-Digital-Formats nicht gänzlich ausschöpft – doch dies ist lediglich eine minimale Kritik, die am Rande erwähnt sein sollte.
Insgesamt ist "Frozen Alive" aber trotzdem ein recht gelungener Release, auf dem sich die Band in absoluter Bestform präsentieren darf. So gut aufgelegt wie bei diesem Mitschnitt hat man Frontmann John Tardy und seine Mitmusiker jedenfalls schon lange nicht mehr erlebt, von Müdigkeit ist also trotz massiver Live-Präsenz bei OBITUARY auch hier keine Spur zu finden. Ein Grund mehr, sich dieses feine Teil ins Haus zu holen ...
- Redakteur:
- Björn Backes