OBLIVIUM REGNUM - Zrádce
Mehr über Oblivium Regnum
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 01.02.2023
- Bretislav a Jitka
- Zrádce
- Homburg
- Poslední bitva
Oldschool Death mit epischer Schlagseite und Schwächen bei der Umsetzung.
Ein verlorenes Königreich ist unser Nachbarland Tschechien zwar nicht, das hat OBLIVIUM REGNUM aber nicht davon abgehalten, die lateinische Version dieses Namens für dieses neue musikalische Projekt zu wählen. Der Fünfer aus Prag musiziert dabei bereits seit dem Jahr 2017 gemeinsam, hat aber erst heuer mit der Debüt-EP "Zrádce" ein erstes Lebenszeichen für uns, das wir uns auch abseits eines schwitzigen Liveclubs zu Gemüte führen können. Insgesamt vier Tracks und knappe 24 Minuen müssen daher reichen, um uns nach sechs Jahren einen ersten Eindruck des Quintetts zu verschaffen.
Musikalisch verortet man sich selbst im Melodic Death Metal, wobei ich dieser Kategorisierung nicht unbedingt zustimmen würde. Klar, Melodien sind durch alle vier Songs hinweg präsent, doch würde ich selbige eher im angeschwärzten Bereich ansiedeln, während das restliche musikalische Fundament klar dem Oldschool Death Metal entliehen wurde, was auch die spröden Growls von Fronter Tom untermauern. Gepaart wird diese grundlegende DNA aber auch mit einer gehörigen Portion Epik, die im überlangen Opener 'Břetislav a Jitka' primär von einigen Orchester-Samples und weiblichen Klargesängen beigesteuert wird, die den Longtrack durchaus zu einer unterhaltsamen Angelegenheit machen. 'Zrádce' und 'Homburg' sind dagegen schon deutlich tradtionell-todesverbleiter und damit auch etwas bieder unterwegs, wobei auch hier eine minimale Portion Epik immer dabei ist.
Die Zutaten stimmen bei OBLIVIUM REGNUM also eigentlich und trotzdem ist die Todesmetall-Suppe selten wirklich schmackhaft. Zum einen liegt das daran, dass die Songs kompositorisch, abgesehen von starken Opener 'Břetislav a Jitka', oftmals etwas eindimensional unterwegs sind. Andererseits wiegt vor allem die handwerkliche Umsetzung deutlich schwerer bei den Kritikpunkten. Den etwas dumpfen und unspektakulären Sound kann man dabei noch als gewollt oldschoolig durchgehen lassen, doch die teils schief eingespielten Gitarren, die etwas ungeschlacht wirkende Melodieführung und die holprigen Übergänge der Drums zeugen da schon eher von mangelnder Erfahrung.
Entsprechend ist "Zrádce" insgesamt auch nur ein gutklassiges erstes Lebenszeichen einer Band, die zwar gerade dank der epischen Versatzstücke ein paar interessante Momente im Gepäck hat, insgesamt aber aktuell nur etwas für beinharte Todesstahl-Fanatiker ist und gerade bei der handwerklichen Umsetzung noch nachbessern muss, um wirklich für Begeisterungsstürme sorgen zu können.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs