OBLIVOUS - Creating Meaning
Mehr über Oblivous
- Genre:
- Psychedelic Rock / Retro Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Record Haven/ Transubstans Records
- Release:
- 23.04.2013
- Silver Tongue
- Strike Gold
- Deluded Darling
- Bjälken I Ditt Öga
- What a Trip
- By The Neck
- You Are The Wall
- Entering The Night
Solider Retro-Sound aus Schweden.
Retro-Rock ist ja seit einiger Zeit ganz groß angesagt. Die meisten Bands orientieren sich dann entweder an BLACK SABBATH, so wie HELLFUELED oder WITCHCRAFT, oder an LED ZEPPELIN, wie die wohl zurzeit Erfolgreichsten in dieser Sparte GRAVEYARD. Ebenso wie genannte Genrevertreter kommen auch OBLIVIOUS aus Skandinavien, genauer gesagt aus Schweden. Und ebenso wie die Vorgenannten liefern die vier Mannen aus Lingkoping eine extrem professionelle Arbeit ab.
Steigt man in ihr neuestes Werk "Creating Meaning" ein, wird aber (durchaus erfreulich) schnell klar, dass sich Isak, Daniel, Per und Sven mal nicht an den üblichen Größen orientieren, sondern sogar noch etwas "altmodischer" gepolt sind. 'Silver Tongue' erinnert mich spontan an KAKTUS und 'Strike Gold' an VANILLA FUDGE. Phasenweise haben die vier Nordmänner aber auch eine ganze Menge DOORS inhaliert. Besonders wird dies auf 'Deluded Darling' mit dessen atmosphärisch-psychedelischem Mittelteil deutlich. Und auch Sänger Isak hat hier sowohl stimmlich als auch von der Phrasierung her durchaus Ähnlichkeit mit Jim Morrison (R.I.P).
Rückgrat von "Creating Meaning" ist der neun-minütige, schwermütige Slowblues 'Bjälken I Ditt Öga', was ungefähr soviel heißt, dass man manchmal den Balken im eigenen Auge nicht sieht, während die Splitter in den Augen der anderen sofort entdeckt werden. Diese Botschaft war den Vieren wohl so wichtig, dass sie diesen Song als einzigen auf dem Album in Landessprache verfasst haben. Handwerklich kann das Stück mit jedem Klassiker des amerikanischen White Blues mithalten, oder mit den sentimentalen Highlights aus GARY MOOREs (R.I.P) bluesiger Schaffensphase.
Um wieder aus der Lethargie aufzuwachen gibt es anschließend mit 'What a Trip' überraschenderweise waschechten Southern Rock. Das fällt sicherlich aus OBLIVIOUS' sonstigem Sound heraus, ist aber auch klasse gemacht. Der Rest des Rundlings läuft dann ebenso professionell in Darbietung und (Vintage-)Sound wie bisher weiter, verliert sich aber in Beliebigkeit bis Langweiligkeit, was die Songs an sich angeht. So bleibt "Creating Meaning" durchaus eine Reinhör-Empfehlung für Genre-Fans, die ganz große Punktzahl kann aber nicht erreicht werden.
Anspieltipps: Silver Tongue, Bjälken I Ditt Öga, Strike Gold
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Martin Rudolph