OBSCURE INFINITY - Putrefying Illusions
Putrefying Illusions
Mehr über Obscure Infinity
- Genre:
- Old-School Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Obscure Domain Productions
- Release:
- 13.07.2012
- Intro
- Collecting A Disastrous Sun
- Ascension-Kenosis
- Solitude
- Crypts Of Damnation
- Clandestine Yearning
- Beyond A Burning Sky
- Putrefying Illusions
- The Wilting Splendour
- ...Of Creating And Wasting
- From The Bleak Spots To Infinity
- Farewell
30.07.2012 | 11:48
Der zweite Streich der Westerwälder Todeswalze.
Das Old-School-Death-Metal-Revival ist nicht nur ein schwedisches Phänomen. Dafür steht unter anderem die rheinland-pfälzische Kapelle OSCURE INFINITY, die bereits seit 2007 die Szene umwühlt. Mit ihrem letzten Album "Dawn Of Winter" konnten sie bereits einiges an Aufmerksamkeit einstreichen und wurden sogar von Rockhard-Chef Götz Kühnemund als eine der besten deutschen Underground-Death-Metal-Truppen geadelt. Nun liegt mit "Putrefying Illusions" die zweite Full-Length-Attacke vor. Aufgenommen wurde das gute Stück in den Klangkerker Studios und gemastert von Sverker Widgren (Sänger bei DEMONICAL und DIABOLICAL) in den schwedischen Necromorbus Studios. Der Sound von "Putrefying Illusions" präsentiert sich sehr rau und traditionell. Kein glatt-gebügelter Schnick-Schnack oder tot-produzierte Tracks finden sich auf dieser Scheibe - und gerade deswegen ist das Hörvergnügen enorm. Zugegeben, wenn man eher Nuclear-Blast-Produktionen gewöhnt ist, dauert es zwei bis drei Durchläufe, bis die Songs ihre ganze Energie entfalten. Aber dafür sind sie dann auch umso mächtiger und überzeugen mit einer hohen Langzeitmotivation.
So kristallisiert sich auch erst nach ein paar Durchläufen heraus, was die Hits des Albums sind. Auch wenn alle Songs Spaß machen, sind es doch das bereits vorab veröffentlichte 'Ascension-Kenosis' und das bereits mehrfach live gespielte 'Clandestine Yearning', denen man ganz besonders gerne lauscht. Hier treffen wunderbare Riffs auf starke Melodien, die stets brutal und fies sind.
Eine andere feste Konstante des Albums sind die Soli von Gitarrist Stefan, der ein ums andere Mal Alleingänge präsentiert, die im Old-School Death Metal ihresgleichen suchen. Weitere Beschreibungen sind überflüssig. So etwas muss man einfach selbst gehört haben.
Neben wütenden Ausbrüchen und Blast-Attacken gibt es auch jede Menge doomige Momente auf dieser Langrille. '...Of Creating And Wasting' oder auch 'Crypts Of Damnation' wummern über weite Teile heftig und erzeugen durch ihre bleierne Schwere eine bedrückende Atmosphäre.
Wie auch schon auf "Dawn Of Winter" und der Demo gibt es auch hier wieder filigrane Akustikgitarrenklänge in Form von Intermezzos zu hören, die die ganze Klasse dieser Band noch ein weiteres mal unterstreichen und klar machen, aus was für guten Musikern OBSCURE INFINITY eigentlich besteht.
Insgesamt ist "Putrefying Illusions" ein überzeugendes Album geworden, das die Erwartungen auf jeden Fall erfüllt. Fans von düster-doomigem Todesblei à la ASPHYX, SONNE ADAM und NECROS CHRISTOS, aber auch Supporter konventioneller Schwedentod-Gruppen wie GRAVE, DISMEMBER und NIRVANA2002 sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Selten war deutscher Todesblei so dreckig, morbide und dennoch so perfekt gespielt wie auf diesem Album.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner