OBTEST - Gyvybés Medis (Tree Of Life)
Mehr über Obtest
- Genre:
- Pagan Metal
- Label:
- Osmose / Twilight
- Release:
- 04.04.2008
- Apeigos (Rites)
- Vedlys (Guide)
- Sviesa (The Light)
- Gyvybés Medis (Tree Of Life)
- Sakalo Vaikai (Children Of The Hawk)
- Azuolas (Oak)
- Gelezinis Vilkas (The Wolf Of Steel)
- Tai Ne Pabaiga (This Is Not The End)
- Ikaitai (Hostages)
Während die Band in heimischen Gefilden weiterhin über das für seine Qualität berühmte baltische Label Ledo Takas veröffentlicht, wird der europäische und sonstige internationale Markt nun über das renommierte französische Label Osmose bedient, was der Popularität der litauischen Metaller möglicherweise noch einen kleinen Schub verpassen könnte. Das wäre ihnen zu gönnen, haben sie doch spätestens seit dem Vorgängeralbum "Is Kartos I Karta" ihren sehr prägnanten eigenen Stil gefunden, der das regelmäßig verwendete Label "Pagan Metal" eigentlich nur der Texte wegen verdient hat, die sich vornehmlich mit Themen aus der vorchristlichen litauischen Mythologie befassen. Und vielleicht auch wegen der einen oder anderen folkig anmutenden Melodie, die jedoch nie zu sehr in den Vordergrund drängt.
Entsprechend nennt die Band selbst ihren Stil auch lieber "Heathen War Heavy Metal", was zwar komisch klingt, aber so falsch nicht ist, denn im Wesentlichen haben wir es bei OBTEST mit einer Gruppe zu tun, die auf sehr eigene und dynamische Weise Elemente aus Thrash Metal und traditionellem Heavy Metal verbindet und dazu mit Leadmelodien arbeitet, die mich - wie schon auf dem Vorgänger - noch immer des Öfteren an diejenigen eines Herrn Kasparek aus Hamburg erinnern, wobei Letzterer leider seit gut zehn Jahren nicht mehr so frisch und dynamisch aus der Hüfte kommt wie die Litauer. Gerade ein speediger und melodischer Hammer wie 'Sakalo Vaikai' zeigt das sehr gelungen.
Der Gesang Baalberiths geht als sehr raue Heavy-Metal-Stimme durch, die sich jedoch nicht in Growl-Bereiche verirrt und stets verständlich(in litauischer Sprache) die heidnischen Botschaften unter das Volk bringt. Die Gitarristen Enrikas und Evaldas brennen ein irrsinniges Feuerwerk ab, das vor effektiven Soli wie beim Titelstück und innovativen Leads, Licks und Riffs wie im Intro zu 'Azuolas' nur so strotzt. Auch der Abwechslungsreichtum innerhalb der Platte wurde gegenüber dem Vorgänger nochmals deutlich erhöht, so dass eine ziemlich mitreißende und dynamische Scheibe übrig bleibt, die Pagan Metaller ebenso ansprechen sollte wie Fans von RUNNING WILD, ARIA oder den schnellen Sachen von GRAVE DIGGER.
Anspieltipps: Sakalo Vaikai, Gyvybés Medis, Azuolas
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle