OBZERV - Obzerv
Mehr über Obzerv
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Trailblazer Records
- Release:
- 10.03.2014
- Better Off Extinct
- Resolve
- Skin Me
- Sewn Mouth
- Enmity
- Fratricide
- You Coward
- R For Redemption
- Reverence
Lahmes Modern-Metal-Konstrukt
Eines kann man OBZERV nicht vorwerfen, und das ist Einspurigkeit beim Songwriting. Die grichischen Musiker beziehen ihre Einflüsse aus sämtlichen Regionen des deftigeren modernen Metals und stehen irgendwo zischen Neo-Thrash, Alternative und progressiven Brachialtendenzen. Allerdings verfehlt die Band auf ihrem selbst betitelten Debüt die Zielsetzung, alle Elemente auch zu mitreißendem Songmaterial zu verarbeiten. Die Folge: "Obzerv" ist über weite Strecken zwar ziemlich heavy, musikalisch aber relativ langweilig!
Was die Band in ihren neun Songs zusammenträgt, ist zumeist fragmentarisch und verworren. Der Begriff Progression scheint den Südeuropäern immens wichtig zu sein, zumindest erklärt sich so die Vielzahl der nicht immer greifenden Breaks. "Obzerv" entpuppt sich schnell als wildes Riff-Karussell, in dieser Funktion zwar nicht mit allerhand Ideen überfrachtet, aber irgendwie auch strukturlos und zerfahren - oder eben monoton und abgegriffen. Interessant wird es eigentlich nur dann, wenn mal eine kurze, ruhige Passage eingebaut wird, die Dynamik einmal fruchtet und auch noch eine nette Melodie hinzukommt. Doch mit derartigen Kombinationen kann OBZERV nur selten dienen. Lediglich 'Skin Me' und das eher bedächtige 'R For Redemption' erfüllen die Voraussetzungen für Anspruch und packende Arrangements gleichermaßen, bleiben aber Ausnahmen eines in sich doch sehr konstruierten, manchmal gar mechanisch anmutenden Albums.
Dabei könnte das Ganze wesentlich spannender sein, würden die Griechen etwas mehr Kontrolle ins Geschehen bringen. Die aggressiven Passagen in 'You Coward' zum Beispiel, könnten effektiver verwertet werden, ebenso der dicke Groove in 'Enmity'. Doch genau in dem Moment, in dem der Song die Band fordert, versagt ihr die Kreativität - oder sie verbaut sich den Weg zum Glück mit lahmen Momenten, wie sie in 'Fractricide' und 'Sewn Mouth' die Szenerie bestimmen.
Nein, das ist einfach alles noch zu halbgar und defizitär. OBZERV muss erst einmal schauen, dass man aus den bestehenden Möglichkeiten etwas Kompakteres entwickelt. Ansonsten werden diese Griechen wohl nicht mehr als ein dauerhaftes, lokales Underground-Thema bleiben.
Anspieltipps: R For Redemption, Skin Me
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes