OCEANS ATE ALASKA - Hikari
Mehr über Oceans Ate Alaska
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fearless / Concord
- Release:
- 28.07.2017
- Benzaiten
- Birth-Marked
- Covert
- Deadweight
- Entrapment
- Escapist
- Hansha
- Hikari
- Sarin
- Ukiyo
- Veridical
So viel Talent, und so viel Durcheinander...
Aus spieltechnischer Sicht ist der zweite Silberling von OCEANS ATE ALASKA eine Offenbarung; alleine die Schlagzeug-Parts sind echter Anschauungsunterricht in Sachen komplexes Drumming, aber auch die Basslinien und das eine oder andere vertrackte Riff kann man als Beweis für die instrumentalen Fertigkeiten der Briten abheften. Allerdings vergisst die Band vor lauter Sebstverliebtheit und Spielfreude, dass es auch auf "Hikari" eigentlich um die Songs und nicht um den ganzen Firlefanz gehen sollte, der den Rahmen bildet. Und offenbar ist der Band die Abgrenzung hier noch nicht sondderlich gut gelungen.
Das neue Material kommt nämlich so gar nicht in Schwung, obschon einige melodische Parts und ein paar prägende Hooklines durchaus dazu taugen würden, "Hikari" ein paar Anker zu verleihen. Aber die Band nimmt die Haltemöglichkeiten nicht an, lässt sich von verträumten, melancholischen Parts und zahlreichen Samples wegtragen, entdeckt dann wieder die Vorliebe für unkonventionelle Taktspielereien, möchte aber auch auf zwischenzeitliche Brutalitäten nicht verzichten. Ob man das Ganze schließlich Djent, Metalcore oder wie auch immer tauft, ist am Ende nicht entscheidend. Wichtig ist eigentlich nur, dass eine rote Linie vorhanden ist, doch die besteht bei OCEANS ATE ALASKA lediglich darin, dass die Band sich völlig unabhängig machen will und die üblichen Songwriting-Strickmuster komplett abzuschaffen gedenkt. Doch das Resultat ist eben nicht befriedigend, weil die experimentellen Gedanken nicht greifen, das Material viel zu sehr durcheinandergerät und das schlussendliche Hörerlebnis eine große Anstrengung bedeutet.
Ganz klar: Mit dem Talent dieser Jungs kann man einiges anfangen; OCEANS ATE ALASKA hat aber definiiv noch nicht en richtigen Weg gefunden, die eigenen Qualitäten treffend umzumünzen.
Anspieltipp: Sarin
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes