OCTANIC - The Mask Of Hypocrisy
Mehr über Octanic
- Genre:
- Symphonic Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Into Records
- Release:
- 13.11.2015
- Aeternus Imperium
- King For A Day
- Addict
- Deadworld
- The Mask Of Hypocrisy
- Solus
- Fear The Reaper
- Pariah
- Purging The Maelstrom
- The Devil Pays Higher
Alte Songs, neuer Name
Wer Musik gerne aus festgesteckten Genre-Schubladen konsumiert, der kann wahrscheinlich hier schon zur nächsten Rezension springen, denn genau um solche Kategorisierungen scheren sich die Australier OCTANIC überhaupt nicht. Bevor wir allerdings die Scheuklappen beiseite packen und uns der Musik des Sextetts widmen, schauen wir noch kurz in die bisherige Geschichte der Truppe. Nach der Gründung im Jahr 2006 in Adelaide machten die sechs Musiker 2008 erstmals mit der EP "Industry" auf sich aufmerksam, bevor sie 2012 ihr Debütalbum "Aeternus Imperium" auf den Markt brachten und anschließend quer durch Australien tourten. Nun steht mit "The Mask Of Hypocrisy" das neue Album des Sextetts in den Läden.
Schaut man sich allerdings die Tracklist des Releases genauer an, dann stellt sich schnell heraus, dass die Platte garnicht so neu ist. Das gesamte Material ist nämlich so bereits auf dem Debüt "Aeternus Imperium" erschienen, einzig der Name und die Verpackung des Albums wurden einer Frischzellenkur unterzogen. Diese Veröffentlichungspolitik muss man sicher nicht verstehen, wobei es für einen Außenstehenden danach aussieht, als ob die Australier versuchen aus dem Album mit neuem Label im Rücken noch einmal Kapital zu schlagen. Über Sinn und Unsinn einer solche Aktion kann man vortrefflich diskutieren, wenden wir uns nun aber erst einmal der Musik zu.
Wie eingangs erwähnt, kennt das Sextett keinerlei musikalische Grenzen und bedient sich munter in den verschiedensten Sparten des metallischen Kosmos. So findet man auf dem Lonplayer unter anderem Symhonic, Melodic Death und Modern Metal, sowie eine gute Portion Metalcore. Das mag im ersten Moment nach einer wilden Kombination aussehen, doch überraschenderweise schaffen es die Australier an vielen Stellen, diese konträren Einflüsse zu einigen wirklich guten Songs zu vermengen. Insbesondere der Opener 'Aternus Imperium', 'King For A Day', 'Deadworld' und das grandiose 'Fear The Reaper' hätten durchaus das Potential zu echten Highlights, wären da nicht die fürchterlich gesampelten Keyboards, die dem Hörer in jedem Track geradzu ins Ohr springen. Dabei klingen die Samples nicht nur sehr billig, sie wirken auch im gesamten Mix des Albums so deplatziert, dass man sie nicht einmal ignorieren kann. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die übrige Produktion nicht mit modernen Standards mithalten kann. Das Schlagzeug und die Gitarren sind komplett zu Tode komprimiert und auch der Gesang will in Kombination mit den anderen Instrumenten kein homogenes Gesamtbild ergeben. Da kann das Sextett noch so viel Herzblut ins Songwriting stecken, am Ende muss die Produktion eben doch zum Gesamtbild passen, insbesondere wenn man mit vielen Keyboards und Klargesang arbeitet.
So muss abschließend die Frage erlaubt sein, ob man einen Release wie "The Mask Of Hypocrisy" wirklich braucht. Das Material war bereits vor drei Jahren als Eigenproduktion erhältlich und ganz ehrlich gesagt, klingt auch der Re-Release unter neuem Namen noch immer mehr nach Demo, als nach einem vollwertigen Lonplayer. Umso ärgerlicher ist das Ganze, weil die sechs Australier eigentlich jede Menge Potential haben, das auch immer wieder im hervorragenden Songwriting des Materials durchscheint. Um in der heutigen Szene bestehen zu können, müssen die Jungs in puncto Produktion aber noch eine gute Schippe nachlegen.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs