OCTOBER TIDE - The Cancer Pledge
Mehr über October Tide
- Genre:
- Death Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 06.10.2023
- Peaceful, Quiet, Safe
- Tapestry Of Our End
- Unprecedented Aggression
- Blodfattig
- The Cancer Pledge
- I know why I´m cold
- Season of Arson
- Breathe the Water
Einstimmung auf den Herbst: melancholisch, schwer, emotional.
Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu, der Herbst steht vor der Tür. Der Oktober ist da und was wäre allein schon vom Bandnamen passender, als ein neues Album von OCTOBER TIDE! Und nicht nur namentlich, sondern auch musikalisch passt das schwedische Quintett mit seinem doomigen, schweren Death Metal zum klassischen Herbstwetter, wenn es wieder früher dunkel wird, draußen etwas kühler und es an der Zeit ist, sich wieder einen Pullover oder eine Jacke überzuziehen und durch mit Laub bedeckte Straßen zu spazieren.
Die Schweden liefern nun, vier Jahre nach dem letzten Werk "In Splendor Below", mit ihrem siebten Album, "The Cancer Pledge", einen sehr passenden Soundtrack zu diesem Herbst-Szenario. Stilistisch schließt sich dieses Album seinem Vorgänger an, weniger Doom-lastig, eher in Richtung Melodic Death Metal, welcher allerdings in einem sehr schweren, melancholischen Gewand, gepaart mit emotionalen Gitarrenmelodien, daherkommt, was dem Ganzen im Endeffekt trotzdem den typischen OCTOBER TIDE Sound verleiht. Trotzdem klingen die Songs eigenständig und sind nicht einfach nur eine Kopie oder ein reines Weiterführen von dem, was die Jungs auf dem vorherigen Werk präsentiert haben, man merkt recht schnell, dass sich die Band unterschiedlicher Inspirationsquellen bedient und offen für Veränderung bzw. Neues ist. Der vermehrt wahrzunehmende Melodic-Death-Metal-Charakter steht der Band sehr gut.
Produktionstechnisch ist das Album sehr klar und druckvoll produziert, sowohl der Bass als auch das Schlagzeug, besonders der Bass-, Drum- und der klare Snare-Sound kommen sehr gut zur Geltung. Auch am Gitarren- und Vocal-Sound ist absolut nichts auszusetzen.
Das bereits angesprochene, sehr schwere, melancholische Gewand, welches sich mit den emotionalen Gitarrenmelodien paart, gesellt sich zu durchweg sehr kehligen und rauen Growls von Sänger Alexander Högbom. Was das Tempo betrifft, sind die Songs alle eher im mittleren bis langsameren Tempo angesiedelt. Besonders viel Abwechslung ist, was Tempo und Songstrukturen angeht, nicht unbedingt geboten, der Spannungsbogen wird von Titel 1-5 gespannt, fällt bei Titel 6 etwas ab, um sich dann ab Titel 7 wieder aufzubauen. Doch nun kommt das Spannende und auch Interessante an diesem Album.
Beim ersten und vielleicht auch beim zweiten Durchhören des Albums mag das Ganze, in Bezug auf das bereits angesprochene Tempo und die Songstrukturen, recht unaufgeregt und eher wenig abwechslungsreich wirken. Umso überraschender war es spätestens ab dem dritten Durchgang, die ganzen kleinen Details, die wirklich tollen Gitarrenriffs und emotionalen Gitarrenparts und Soli zu entdecken, die sich Anfangs noch zu verstecken scheinen. "The Cancer Pledge" ist definitiv kein Album für zwischendurch oder um es mal schnell durchzuhören. Dieses Werk braucht eine gewisse Zeit, um seine ganze Wirkung zu entfalten. Hat man allerdings den Zugang gefunden, lässt sich von der Schwere und Melancholie einhüllen und den emotionalen Gitarrenparts und Soli tragen, ist "The Cancer Pledge" ein in sich gutes und solides Album mit tollen versteckten Details.
Mein persönliches Highlight ist Titel Nummer sieben 'Season Of Arson', gefolgt von Titel Nummer vier 'Blodfattig', Titel Nummer drei 'Unprecedented Aggression' und Titel Nummer zwei 'Tapestry Of Our End'. Ein weiterer Anspieltipp wäre der erste Titel des Albums: 'Peaceful, Quiet, Safe'.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kevin Kleine