OCTOHAWK - Determinist
Mehr über Octohawk
- Genre:
- Progressive Metal / Sludge
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Crime Records
- Release:
- 07.06.2024
- Arcane Dawn
- Quantum Age
- Decode
- Momentum
- Earthrise
- Beyond Tomorrow
- Gateways
Ungewöhnliche Mischung, großartiges Resultat.
Dass die Gemeinsamkeiten zwischen progressivem Heavy Metal und dreckigem Sludge auf den ersten Blick verschwindend gering sind, scheint die Norweger von OCTOHAWK wenig zu stören. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, und auch wenn die Kontraste bei Weitem nicht so stark sind, wie man es anfangs vermutet hätte, erschaffen die Herren auf ihrem zweiten Album dann doch ein recht spannendes Meisterstück, das von SOULFLY bis hin zu RIVERSIDE alle möglichen Inspirationen nennen könnte, ohne dabei mit zu großen Namen auf die Nase zu fallen.
Bevor man jedoch in die Feinheiten geht, muss man an vorderster Stelle die Energie der Riffs benennen, die extrem dominant über dieses Album wachen und bisweilen auch an den hypnotischen Stoff erinnern, den MASTODON auf den etwas anspruchsvolleren Platten gebracht hat. Der Gitarrensound ist vergleichbar, es werden regelrechte Wände kreiert, und dennoch kann man die Scheibe nicht bloß auf die rohe, daraus resultierende Kraft reduzieren, sondern muss im großen Ganzen auch die tollen versteckten Melodien einbeziehen, die bizarre Dynamik, die sich hier manifestiert, aber auch die steten Stimmungswechsel, von denen "Determinist" durchzogen ist. Die Band erweckt ein Reisefeeling für Freunde düsterer Klänge, gibt sich aber auch optimistisch-verspielt, zaubert fabelhafte Epen in einem riffbetonten Gewaltakt und nähert sich dann doch wieder dem modernen Prog an, der einen großen Schatten über diese Scheibe wirft, sie innerhalb der einzelnen Songs aber hellauf erstrahlen lässt, weil einfach so viel Power in "Determinist" steckt.
Diese Platte ist in jeglicher Hinsicht ein echtes Erlebnis, dessen Intensität sich von Minute zu Minute steigert und in Tracks wie 'Earthrise' und 'Gateways' ein würdiges Finale setzt. OCTOHAWK mag vielleicht noch relativ neu im Business sein, doch die musikalische Darbietung spricht von einem reichen Erfahrungsschatz in der progressiven Musikszene und einer klaren Vorliebe für die monumentalen Stücke aus dem MASTODON-Katalog. Damit ist die Zielgruppe klar definiert und sollte nicht lange zögern, bei dieser Band anzugreifen und selbst mitreden zu können!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes