OF COLOURS - Unless You Fight
Mehr über Of Colours
- Genre:
- Post Hardcore / Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Redfield Records
- Release:
- 04.08.2023
- Hollow King
- I Lose After All
- Rain
- Brand New Past
- The Burden I Carry
- Uncontrollable
- Any Higher
- This Fire
- By Myself
- Fearless
- Ache Is Real
Amtliche Hardcore-Versatzstücke, schwache Refrains, unrunde Gesamtmischung.
Puh, OF COLOURS macht es uns mit dem zweiten Bandoutput "Unless You Fight" alles andere als einfach. Die Truppe aus Frankfurt zeigt auf ihrem neuen Elftracker, dass sie nicht nur ihre Instrumente souverän beherrscht, sondern vor allem in Sachen Brachialität einiges auf dem Kasten hat. Die Gesamtmischung auf "Unless You Fight" ist dabei ziemlich ausufernd – man bedient sich unbekümmert bei gängigen Hard- und Metalcore-Vertretern, mischt üppig melodische Emo-Komponenten in die Suppe und dreht gelegentlich den Modern-Metal-Hahn auf. Das Ergebnis fällt unterm Strich leider etwas unrund aus.
Mit 'Hollow King' wird erstmal Intro-mäßig brachialen modernen Core-Klängen gefrönt, was die Erwartungen von Ersthörern allerdings in die falsche Richtung lenkt. Beim folgenden 'I Lose After All' wird nämlich viel melodischer und emotionaler vorgegangen: Deftige Riffs und Gebrüll in den Versen gibt's weiterhin, der Refrain fällt jedoch ziemlich weinerlich aus und kann unglücklicherweise nicht wirklich mitreißen. Auch beim folgenden 'Rain' setzt es zunächst groovig gedroschene Riffs, die von einer unspektakulären Chorusmelodie abgelöst werden. An dieser Stelle wie auch im späteren Verlauf fühle ich mich an Modern Metal Marke WOVENWAR erinnert, ohne allerdings die zwingenden Ideen und Effektivität der AS I LAY DYING-Pausenband zu erreichen. Spätestens bei 'Brand New Past' verliert mich OF COLOURS schon beinahe: Erneut lassen vor allem die Melodien an Originalität vermissen; das können andere vergleichbare Truppen besser.
Im Folgenden gibt es immer wieder starke Ansätze – 'The Burden I Carry' mit flottem, mitreißendem Tempo und einem schön metzelnden Schlussteil, die noch schnelleren 'Any Higher' und 'This Fire', die zumindest über solide Kehrverse verfügen, oder das komplett im modernen Hardcore angesiedelte 'Fearless' -, doch unterm Strich gelingt der Spagat zwischen Härte und melodischer Emotionalität zu selten, zu selten zünden auch die Refrains, zu wenig packt das Material. Post-Hardcore-Fans, die es zwischendurch gerne deftig mögen, dürfen "Unless You Fight" natürlich trotzdem antesten, da das Album, wie schon erwähnt, handwerklich astrein ausfällt und zumindest einige gute Ansätze mitbringt. Bei Album Nr. 3 sollte im Produktionsprozess der Fokus für mein Empfinden allerdings auf stringenteres Songwriting gelegt werden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause