OF THE ARCHAENGEL - The Extraphysicallia
Mehr über Of The Archaengel
- Genre:
- Black Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sleaszy Rider Records
- Release:
- 01.05.2011
- Black Raven
- Water Flows Through The Slimmy Walls
- Ascending Coils To Lead
- Platino
- Sun Shaped Archengel
- With The Dragons Hand
- The Silence Of The Dead Things
- Consent Of The Devilish Fantasies
- Leaving The Inebriant Well
Schwermütiger Dark Metal aus Brasilien.
Nicht mehr ganz taufrisch kommt das bereits im Mai 2011 erschienene Debüt-Album der brasilianischen Dark-Metal-Band AT THE ARCHAENGEL bei mir an. Gleichwohl lohnt es sich, dem rund 70 Minuten umfassenden Konzeptalbum, das beim griechischen Label Sleaszy Rider Records erschienen ist, auch jetzt noch Aufmerksamkeit zu schenken, denn was die erfahrenen Musiker um Bandgründer und Sänger Alex Rodriguez zu bieten haben, braucht sich wahrhaft nicht zu verstecken.
Stilistisch ist die Scheibe wohl am ehesten im Gothic-Metal-Bereich zu verorten, gesanglich zeigt sich Rodriguez wandelbar, produziert gutturale Laute ebenso wie dem Black Metal entliehene Screams. Die Kompositionen sind insgesamt sehr gitarrenlastig, dabei schwermütig, aber melodiös. Die Nähe zum Gothicsound wird nicht zuletzt durch die Wahl des Gastsängers Sakis Tolis der namhaften griechischen Genrevertreter ROTTING CHRIST deutlich, der den Track 'Water Flows Through The Slimy Walls' ergänzt.
Dass OF THE ARCHAENGEL aber nicht nur schwermütig können, beweist sich zum Beispiel anhand eines Titels wie 'Platino', der zwar schleppend beginnt, sich aber im mittleren Teil zu einem druckvollen Höhepunkt gesteigerten Tempos aufschwingt. Ganz anders wirkt da schon wieder das sich anschließende 'Sun Shaped Archaengel', das einen ziemlich rohen, thrashigen Sound und knarrenden Gesang aufbietet, bevor sich im zweiten Teil des Songs auch besänftigende Keyboardtöne einschleichen. 'The Silence Of The Dead Things' wendet sich wieder einem schwermütig sphärischen Klangmuster zu, das zähflüssig, aber fern ab der Aggressivität des vorangegangenen Titels die unterschiedlichen Facetten der brasilianischen Kompositionskunst betont.
Als solle der Zuhörer nur nicht zu sehr zur Ruhe kommen, rüttelt 'Consent Of The Devilish Fantasies' noch einmal mit black-metallischen Gesangsattitüden und galoppierenden Drums auf. Das Finale wartet mit einer theatralischen, von Sprechgesang getragenen Klanginstallation auf. Wer textlich interessiert ist, mag hier durch intensives Zuhören profitieren, musikalisch ist dieser Showdown hingegen nicht so interessant.
Insgesamt bietet die vorliegende, von Experimenten nicht ganz freie Produktion eine Mischung aus melancholisch-melodiösen und asketisch-aggressiven Stücken, in der sich sowohl Freunde des Gothic- sowie des Metalgenres wiederfinden dürften.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Erika Becker