OHRENFEINDT - Zwei Fäuste für Rock'n'Roll
Mehr über Ohrenfeindt
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 23.06.2017
- Deine Mudder singt bei Lordi
- Starkstrom-Baby
- Wanda Wondergirl
- König und Rebell
- Zwei Fäuste für Rock'n'Roll
- So nicht
- Zu früh
- Irgendwann
- Nix oder doppelt
- Dreh dein Radio auf
- 20359
- Koks und Noten
Für den Hardrockfreundt.
Von OHRENFEINDT ist eine neue Scheibe im Anflug, und die heißt "Zwei Fäuste für Rock'n'Roll". Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Natürlich will man mehr erfahren, aber nennenswerte Überraschungen gibt es nicht. Das Hamburger Trio rockt schnörkellos auf die Zwölf, Frontmann Chris Laut kräht mehr als er singt, und die Patenschaft der einschlägigen australischen Referenzgrößen ist immer präsent, wobei 'Dreh dein Radio auf' schon etwas sehr nah am 'Back In Black'-Riff dran ist. So kann man es als die eigentliche Überraschung bezeichnen, dass der OHRENFEINDT auf diesem Album völlig zu sich selbst gekommen scheint. Gab es auf früheren Platten der Band auch mal einen Blues oder eine (Halb-)Ballade, so steht 2017 einfach Hardrock auf dem Programm. Wenn es bei einzelnen Stücken streckenweise nur halbe Kraft voraus heißt, ist dies das äußerste an Abweichung.
Das ist auch unabhängig von den genauso überraschungsfreien Texten. Ob geblödelt wird ('Deine Mudder singt bei Lordi'), vereinzelt ernste Themen (Trauer in 'Irgendwann', Feindterklärung an dreiste Egoisten in 'So nicht') oder die üblichen Verdächtigen wie harte Musik, Mopedfahren, Freunde und Frauen vom Kiez und natürlich der FC St. Pauli ('20359', ein Wortspiel aus 2:0 und der Postleitzahl am Millerntor) zur Sprache kommen, Vollgasrock heißt durchweg die Devise. Bei aller Homogenität wird "Zwei Fäuste für Rock'n'Roll" nie langweilig. Alle Lieder haben Mitsing- und Kopfschüttelpotential, und kleine aber feine Details wie die Slidegitarre in 'Starkstrom-Baby', die Mundharmonika in 'So nicht' oder das coole, pechschwarze Bass-Spiel in 'Nix oder doppelt' variieren den typischen Sound.
Innovationen sucht man hier genauso vergeblich wie ausgefeilte Soli oder Stücke über fünf Minuten. Doch wer auf das steht, was OHRENFEINDT im Kern ausmacht, kommt hier voll auf seine Kosten. Durch zwölf Stücke wird auf dieser CD unprätentiös drauflos gerockt, dementsprechend haben die Fäuste auf dem Cover auch zwölf Finger - und da sind die Daumen noch nicht mitgezählt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser