OJEDA, EDDIE - Axes 2 Axes
Mehr über Ojeda, Eddie
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Black Lotus / Soulfood
- Release:
- 14.11.2005
- Tonight
- Axes 2 Axes
- Please Remember
- Eleanor Rigby
- Evil Duz (What Evil Knows)
- Crosstown
- Senorita Knows
- Love Power
- Funky Monkey
- The Reason
- Living Free
Was mit seinem Rentnerdasein anfangen, wenn man Rocker ist und maßgeblich zu Hits in den Achtzigern beigetragen hat, wie's bei EDDIE OJEDA, seines Zeichens Axeman von TWISTED SISTER, der Fall ist? Klar, natürlich trifft man sich mit seinen Bandcompañeros zu Festivalauftritten (wie dieses Jahr auf dem BYH geschehen), aber so richtig kann man das Schreiben von Songs doch nicht lassen. Da ist es doch von Vorteil, wenn man im Laufe seiner Karriere allerlei Freundschaften mit der einen oder anderen Szenegröße geschlossen hat.
Die ließen sich auch nicht lumpen und griffen dem lieben Eddie unter die Arme. Herausgekommen ist zwar ein recht kurzweiliges, aber nicht unbedingt relevantes Album mit Songs und Instrumentals, die man anhören kann, aber nicht unbedingt muss.
Gleich der Opener 'Tonight' mit Ronnie James Dio an den Vocals hätte auch so locker auf dem 88er-Werk "Lock Up The Wolves" stehen können, und fällt zu Beginn positiv aus dem Rahmen. Das Instrumental 'Axes 2 Axes' gehört noch zu den guten auf dem Album, weist aber sehr deutliche Parallelen zu 'Evilution' von RUNNING WILDs "Death Or Glory"-Album auf. Mit 'Please Remember' hat sich der liebe Herr Ojeda keinen Gefallen getan, denn was hier an Klischees raus gehauen wird, schaffen MANOWAR noch nicht Mal auf ein komplettes Album zu pressen. Auch der Gesang ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, und über das Songwriting brauchen wir nicht allzu große Worte zu verlieren. Die rockige Version von 'Eleanor Rigby' (BEATLES) ist zwar nett, aber kann trotz Dee Snider nicht ganz mit der gelungenen Coverversion von PAIN mithalten. Es ist zwar an sich ganz nett, den Song in ein rockiges Gewand zu kleiden, aber hier fehlt der nötige Biss. Auch 'Evil Duz (What Evil Knows)' wäre mit Dio am Mikro besser ausgefallen, denn der Gesang von Eddie passt nicht unbedingt zu dem ansonsten ganz passablen Song. Während bei 'Crosstown' eher unspektakulär die Gitarre gequält wird, kommen bei 'Señorita Knows' ein paar Latino-Vibes zum Einsatz. Ganz passabel, aber passt eher zu einer brasilianischen Nuvela, als auf ein Rockalbum. 'Love Power' ist ganz eindeutig von Jimi Hendrix inspiriert und erinnert sehr stark an 'Crosstown Traffic', kann jedoch Jimi zu keinem Moment die Axt reichen. Wie der Titel es schon ausdrückt, ist 'Funky Monkey' ausgefallen. Meiner Meinung nach wurde hier der Klassiker von LED ZEPPELIN, nämlich 'Moby Dick', einfach nur in funkiges Korsett gepackt und recycelt. 'The Reason' auf der anderen Seite hätte auch so auf dem letzten TESLA-Album stehen können, aber zumindest 'Living Free' kann vom Chorus her überzeugen. Das ist aber auch kein Wunder, steht doch niemand geringeres als Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE, YNGWIE MALMSTEEN) am Mikro.
Manchmal ist es schon besser seine Haushaltskasse mit Festivalauftritten aufzubessern, als mit einer neuen CD an das Geld der TWISTED SISTER-Fans ranzukommen. Die Kohle ist in die Re-Releases von TWISTED fuckin' SISTER besser angelegt, als bei dieser CD. Gerade Mal zwei bis drei gute Songs ist für ein Album doch zu wenig. Passender hätte das Cover nicht ausfallen können, denn der Ansatz, die Gitarren zu verbrennen, ist gar nicht mal sooo schlecht. Sorry Eddie, but 'We´re Not Gonna Take It'!
Anspieltipps: Tonight, Living Free
- Redakteur:
- Tolga Karabagli