OLD - Down With The Nails
Mehr über Old
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Tyrant Syndicate / Peaceville / SPV
- Release:
- 04.08.2006
- Black Jewel Throne
- Blood Skull
- Lust In Red
- Under The Sign Of Death
- Empire In Flames
- A Knife
- Triumph Of Hell
- Scream For Hell
- Down With The Nails
Wenn die Herren Skjellum und Nagell ein Label gründen, dann dürfte es kaum überraschen, dass ihr Hauptaugenmerk dem Black Metal gelten dürfte, und zwar nicht irgend einer Art von angesagtem, kommerziellem oder sonstwie trendigem Black Metal, sondern der puren alten Schule, die sie auch mit ihrer eigenen Band DARKTHRONE verfolgen. Genau diese Erwartungen erfüllt auch das erste nicht norwegische Signing von Tyrant Syndicate, namentlich die deutsche Band OLD, deren Debütalbum "Down With The Nails" es wahrlich in sich hat.
In neun straighten, primitiven und rohen Black-Metal-Geschossen vereint die erst drei Jahre alte Truppe die Stärken von Acts wie DARKTHRONE, HELLHAMMER und SODOM und braut eine schwarze Suppe, die vom ersten "Uhhh!" bis zum letzten Track mundet, ja sogar richtig mitreißen kann. Die Gitarren klingen räudig, aber wuchtig und fett, sie sägen sich mit massiven, schweren Riffs unbarmherzig durch eingängige schwarze Hymnen wie den genialen Opener 'Black Jewel Throne' und das mächtige 'Under The Sign Of Death'. Zu diesem meisterlichen Elementar-Geriffe, gönnen sich die dunklen Gesellen aus dem Siegerland aber auch einige sehr coole Soli. So würde das herrlich urtümliche Solo zu 'A Knife' auch einem gewissen Jeff Dunn zur Ehre gereichen. Das ist die pure alte Black-Thrash-Schule, ohne Kompromisse, ohne Anbiederungen und mit jeder Menge hörbarer Spielfreude rausgehauen. Hört euch an, wie die Leadgitarre bei 'Triumph Of Hell' eine schaurig-schöne Melodie singt, oder wie die Riffs von 'Empire In Flames' und 'Scream For Hell' den HELLHAMMER/FROST-Sound des Jahres 1984 eins zu eins reanimieren. Dabei macht es auch riesig Spaß, Frontmann Reaper beim Shouten zuzuhören. Der Mann ist die perfekte Kreuzung aus Nocturno Culto und Tom Warrior und hat die charakteristischen Uhh!-Shouts des Letzteren so gut drauf wie außer den beiden kein Dritter. Bei 'Lust In Red' und beim abschließenden, recht flott geratenen Titelstück schießen mir die Assoziationen zum SODOM-Debüt durch den Kopf, und ja, auch diese Stücke reißen mit und gehen gnadenlos in den Nacken.
Höre ich da jemanden "Unoriginell!" schreien? Hey, klar, die Zitate sind offensichtlich, keine Frage, das gibt keinen Originalitätspreis. Der Sound des Trios ist vielleicht nicht die innovativste Sache seit der Erfindung der Stromgitarre, aber ganz ehrlich, was schert uns das, wenn dabei eine Scheibe mit so einem intensiven, urtümlichen Drive rauskommt, wie "Down With The Nails", wenn wir uns vom rockenden Brutalo-Groove durchschütteln lassen? Eben, nicht die Bohne! Ich bin vielleicht befangen, weil eben genau dieser Stil mein Lieblingszweig im Black Metal ist, aber ich bin mir absolut sicher, dass auch andere Fans von HELLHAMMER, DARKTHRONE, KHOLD, AURA NOIR und artverwandten Bands total auf diese Platte abfahren werden. Also, gebt den Jungs eine Chance!
Anspieltipps: Black Jewel Throne, Under The Sign Of Death, Triumph Of Hell, Down With The Nails
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle