OLD WIND, THE - Feast On Your Gone
Mehr über Old Wind, The
- Genre:
- Noise/ Sludge/ Doom/ Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 22.04.2013
- In Fields
- I'm Dead
- Raveneye
- The Old Wind
- Spears Of A Thousand
- Reign
Yeah, ich habe ein ungutes Gefühl!
Es gibt kaum jemand, der sich heute Sludge-Freund oder Hardcore-Kenner nennt, der nicht irgendwie mit den Nordschweden von BREACH zu tun hatte. Furiose Alben, furioser Abgang. Weg waren sie, wie entschlafen nach Infarkt. Hier und da mal wieder ein Zucken, dann ward Ruh'. Dann die ersten zaghaften Gerüchte, nun stehen nach nicht einmal zwei verblichenen Jahren zwei Alben von TERRA TENEBROSA in der Geschichte. Die BREACH-Genossen scheinen allesamt ihre Wutgefühle und Missmutigkeiten schwerlich anders kanalisieren zu können, als sie zu kultivieren. Dass dabei kein Popalbum entstehen wird ist so sicher wie Weltenlenker Steinbrück nicht Kanzler wird. Also sitzt Sänger Tomas Liljedahl nach dem Tode BREACHs in seinem nordschwedischen Kaminzimmer, starrt in die grünen Flammen und schreibt seine nächste Platte. Schreibt die Anwendungen aller Instrumente auf und arrangiert diese. Merkt bald, dass es als Einzelkämpfer kaum gelingen wird, die Kraft der Stücke auszutesten. Er ruft weitere zwei BREACH-Kumpanen herbei, nennt das Neuprojekt THE OLD WIND – genau, nach dem, der seit Jahrtausenden draußen an den hölzernen Fensterläden zerrt.
Sie beginnen, des alten Windes Urkraft mit einer halben Stunde musikalischer Urgewalt zu huldigen. Robin Staps von den Berlinern THE OCEAN bringt weiteren Druckschmuck in die Szenerie und schon kann das Baumschubsen nach Noten beginnen! Staps ist es auch, dem das Berliner Label Pelagic Records untersteht und der musikalische Weitläufigkeit beweist: während das natürlich die Heimstätte des Kollektivs THE OCEAN ist, weitere Brachialitäten wie THE OLD WIND, LO!, KRUGER oder KHOMA hier beheimatet sind, haben auch Postrock-Akteure wie EF oder GOD IS AN ASTTRONAUT ihre Entfaltungsmöglichkeiten.
Ich kann mich immer weniger nicht der schmerzhaften (im doppelten Sinne) Erinnerung an BREACH erwehren, da wurdest Du als bekloppt und gar gefährdet gestempelt, wenn Du mit BREACH-Alben auf der Kassette an den Ampeln unserer Städte gewartet hast. Lauter, lauter 'The Old Wind', mach lauter. Was für ein Blizzard, Tornado, Krachkriepel! Ich freue mich, dass die Typen wieder Lust auf ihre einzigartige Musik bekommen haben! Schleifendes Geschepper, mehrstufige, vielsaitige Aggressoren und - Welch ein Glück! - mit einem unglücklichen Tomas Liljedahl!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben