OLHAVA - Sacrifice
Mehr über Olhava
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 26.01.2024
- Forever With You
- Ageless River VI
- I See Myself In Your eyes
- Ageless River VII
- Eternal Fire
- Ageless River VIII
- Sacrifice
- Ageless River IX
Schwammige Sounds in einem Wust aus Keyboards.
Die Musiker von OLHAVA verfolgen eine sehr eigenwillige Interpretation modernen Black Metals - und die wird in der Szene vermutlich auch nicht auf sonderlich viel Gegenliebe stoßen. Dabei ist es keinesfalls so, dass die russische Shoegaze/Post-Black-Metal-Combo in kreativer Hinsicht nicht bereit ist, neue Wege einzuschlagen oder gar einen sehr individuellen Charakter zu entwickeln. Vielmehr ist es auch auf der neuen Platte Fakt, dass OLHAVA sich in den vielen Ideen verliert und dabei weitgehend sehr monoton zu Werke geht - und das stößt schon nach kürzester Zeit mehrfach bitter auf.
"Sacrifice" ist nämlich relativ bald von erheblichem Keyboard-Kleister umgeben, der jedoch sehr undifferenziert aufbereitet wird. Das Material wird dauerhaft von schwammigen Texturen begleitet, in denen sich hin und wieder auch rasantes Getrümmer widerspiegelt, die aber auch so elendig in die Länge gezogen werden, dass irgendwann gar keine Klarheit mehr besteht, in welche Richtung der musikalische Ausdruck hingelenkt werden soll.
So wurschteln sich die Russen durch anderthalb Stunden voller epischer Klangflächen, in denen die Details aber permanent verschwimmen, Variationen in den Arrangements Seltenheitswert haben und die Optionen zur sphärischen Untermalung in den meisten Parts ungenutzt bleiben. Zum Kontrast schmeißt OLHAVA zwischen die eigentlichen Songs einige eher stille Instrumentalstücke ein, die ihre Wirkung aber auch konsequent verfehlen, weil sie nichtssagend vorbeirauschen und den möglichen Ertrag eigentlich schon aus Prinzip verweigern.
In der Folge kann man viele Ideen nicht weiterdenken bzw. nachvollziehen und auch keinen wirklichen Zugang zu den stets überlangen Nummern bekommen. Alles bleibt in einem behäbigen Fluss aus Keyboard-Dominanz und finsteren Soundscapes, entwickelt sich nicht wirklich weiter und ist nur in den Momenten annähernd dynamisch, in denen sich mal leichte Tempoverschiebungen ergeben. Und das ist letztlich einfach zu wenig, um wirklich zu überzeugen. Wenn Black Metal nämlich eher nach Fahrstuhlmusik als nach intensiver extremer Beschallung klingt, läuft irgendwie etwas falsch.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes