OLIVERI, NICK - N.O. Hits At All - Volume One
Mehr über Oliveri, Nick
- Genre:
- Punk / Stoner Rock
- Label:
- Heavy Psych Records
- Release:
- 27.01.2017
- Lockdown (KOMATSU)
- Anything And Everything (DEATH ACOUSTIC)
- Revenge (WINNEBAGO DEAL)
- Speedfreak (SVETLANAS)
- Time To Think / Surf & Destroy (DEATH ACOUSTIC)
- Eccentric Man (KEN PUSTELINK'S GROUNDHOGS)
Eigenwillige Compilation mit Tracks der Stoner-Rock-Legende.
Der Amerikaner NICK OLIVERI ist wahrlich so etwas wie eine lebende Ikone der Stoner-Rock-Szene. So war der Bassist nicht nur ein Gründungsmitglied der Stil prägenden Wüstenrocker KYUSS, sondern folgte nach deren Ende seinem Kollegen Josh Homme zu den QUEENS OF THE STONE AGE, mit denen er bis zum Ausstieg im Jahr 2004 nach dem Album "Songs For The Deaf" weitere Erfolge feiern konnte. Seither ist es allerdings etwas ruhiger geworden um den Mann aus Palm Desert, der in den vergangenen Jahren vor allem mit Alkoholproblemen und Gesetzeskonflikten von sich reden machte. Aber auch musikalisch war der inzwischen 45-Jährige nicht untätig, sondern veröffentlichte regelmäßig neues Material mit seinen aktuellen Hauptbands MONDO GENERATOR und DWARVES, während er nebenbei auch bei verschiedensten Projekten als Gast mitwirkte. Genau auf diese Gastbeiträge schaut nun auch das Album "N.O. Hits At All - Volumen One" zurück, das nur den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Retrospektiven auf das Schaffen des Kaliforniers sein soll.
Der Titel der Scheibe ist dabei ein feines Wortspiel aus NICK OLIVERIs Initialen und dem sarkastischen Kommentar, dass es bisher ja noch nicht viele Hits in der Karriere des Amerikaners gegeben hat. Wobei der Gute damit sein eigenes Licht schon ein wenig unter den Scheffel stellt, denn sowohl mit den QUEENS OF THE STONE AGE, als auch mit KYUSS hat er doch einige Perlen komponiert, die für ewig untrenntbar mit der Bezeichnung Stoner Rock verbunden sein werden. Aber auch abseits seiner beiden ehemaligen Bands hat Oliveri seine Stimme einigen feinen Tracks geliehen, was schon der Opener 'Lockdown' von KOMATSU unter Beweis stellt. Fettes Riffing, verrückte Noise-Attacken und die unverwechselbare Stimme des gelernten Bassers veredeln diesen wüsten Rocker und machen ihn direkt zum ersten Highlight dieser etwas ungewöhnlichen Compilation.
Im Anschluss wird es dann aber schon deutlich sperriger mit 'Anything And Everything', das von Oliveris Akustik-Projekt DEATH ACOUSTIC stammt und eher wie ein verzerrter Hardcore-Track auf akustischen Gitarren daherkommt. In die gleiche Kerbe schlägt auch das folgende 'Revenge', für das sich Oliveri mit den Jungs von WINNEBAGO DEAL zusammengetan hat. Gemeinsam leben die drei Musiker hier ihre Vorliebe für rasanten Punk-Rock aus, bevor es mit dem extrem gefälligen MOTÖRHEAD-Cover 'Speedfreak' von den SVETLANAS dann deutlich mehr in Richtung klassischem Rock'n'Roll geht. Ein weiterer Track von DEATH ACOUSTIC ( 'Time To Think / Surf & Destroy') und die KEN PUSTELNIK’S GROUNDHOGS-Nummer 'Eccentric Man' beenden schließlich nach gerade einmal sechs Songs diese erste Rückschau auf die Karriere des Kaliforniers mit einigen doch eher gewöhnungsbedürftigen Tönen.
Alles in allem bleibt damit ein eher gemischter Höreindruck von "N.O. Hits At All - Volumne One" zurück, denn auch wenn hier durchaus einige feine Songs zu finden sind, so wirkt das Material ingesamt doch recht wahllos zusammengestückelt. Erschwerend kommt hinzu, dass dem Hörer mit gerade einmal sechs kurzen Tracks nicht gerade viel für sein Geld geboten wird. Somit ist die Scheibe wohl auch nur etwas für eingefleischte Fans des Kaliforniers, die in ihrer Sammlung auch jeden Gastauftritt des Ex-KYUSS-Bassers vorrätig haben wollen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs