OMEGA POINT - Isolation
Isolation
Mehr über Omega Point
- Genre:
- Black Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- EIgenproduktion
- Release:
- 18.08.2018
- The Last Light
- Cold Embrace
- My Empty Grave
- Eye Of The Storm
- Path To Eternity
- All The Same
- Isolation
30.08.2018 | 19:09
Ristridi gelingt ein starker zweiter Schlag!
Ristridi ist mit seinem Solo-Projekt OMEGA POINT zurück, und man, das ist echt schnell. Erst im Januar gab es mit "The Descent" das Debütalbum, das bei uns gut angekommen ist. Mit "Isolation" folgt jetzt der Zweitling. Ich kenne das Debüt nicht, bin aber durchaus mit Ristidis Gitarrenarbeit bei SEKTOR vertraut, deren letztes Album auch ein ziemlicher Knaller war.
Trotzdem nahm ich mir vor, mich "Isolation" möglichst unvoreingenommen anzunähern. Deshalb habe ich dem von Tobias gefeierten Debüt kein Ohr gelauscht und mich ganz auf das neue Album konzentriert. Erstmal fällt auf, dass das Artwork echt klasse ist. Das gilt nicht nur für das Cover, sondern auch für das Booklet (schön, wenn man heute noch richtige CDs für die Rezensionen bekommt).
Nach einem Synth-Einstieg gibt es dann gleich fette Black-Metal-Riffs, die stark nach Schweden, aber auch zu IMMORTAL hin schielen. Ristridi (mit bürgerlichem Namen: Michael Wöß), ist 23 Jahre alt und schon seit neun Jahren als YouTuber aktiv. Auf dem neuen Album ist es klasse, dass Jonathan Rittirsch für den Gesang verantwortlich ist. Jonathan gehörte auch zum Sänger-Sammelsurium des Debüts, ist jetzt aber für alle Gesangsspuren zuständig, und schon der erste Track 'The Last Light' profitiert deutlich von seinem melodischen Gesang. Der Mann kann zwar auch keifen, erinnert mich aber eher an die melodischen Momente bei Metalcore-Truppen wie AS I LAY DYING oder TRIVIUM. Das ist hier nicht despektierlich gemeint, sondern klingt ziemlich stimmig. Die eher "modern" gehaltenen Vocals harmonieren prächtig mit den DISSECTION-lastigen Leadgitarren. Mit Chris Dovas wurde diesmal auch ein richtiger Drummer involviert. Natürlich gewinnen die Nummern dadurch an Dynamik.
'Cold Embrace' ist stärker im melodischen, mal leicht progressiven, mal leicht symphonischen Black Metal verhaftet. Eigentlich stehe ich ja nicht so auf Texte (das heißt, ich lese sie fast nie), aber ich muss sagen, dass Maxi Birkl als reiner Texter schon einen guten Job gemacht hat. Die Texte sind stimmig und tiefgehend, ohne zu sehr im Kitsch zu versinken. Auch die gesprochenen Passagen (die leicht an guten Viking Metal erinnern) sind gelungen. Wenn man den Beginn von 'My Empty Grave' hört, steckt man knietief im Black Metal. Die Vocals geben dabei eine sehr eigene (ja, durchaus moderne) Note, die der Band hilft, aus dem Veröffentlichungssumpf herauszustechen. Natürlich werde ich weiter eher der Traditionalist bleiben, aber in diesem Stil schaden die modernen Vocals gar nicht, sie erweitern das Klangspektrum. Nur die phasenweise gedoppelten Growls fallen etwas ab. Am besten gefällt mir tatsächlich der Klargesang. Wenn ich die Gitarren höre, fallen mir Truppen wie UADA, MGLA oder ganz alte MARDUK ein. Nicht die schlechtesten Vergleiche. Trotzdem ist die Musik deutlich vom Standard-Black-Metal abgehoben, vor allem aufgrund des Gesangs.
Bei 'Eye Of The Storm' gibt es Anfangs melodische, (semi-)akustische Gitarren, die mich an MOONSORROW oder BATHORY erinnern. Doch wenn es etwas härter wird, denke ich eher an melodischen Death Metal zwischen GATES OF ISHTAR, AT THE GATES oder dem WINTERSUN-Debüt. Der Unterbau ist genial, auch das Drumming passt, einzig: Hier mag mich der anfängliche Sprech-Gesang nicht ganz zu überzeugen. Das passte bei den anderen Nummern doch besser. Gut, dass bald ordentlich gekeift wird. Auch 'Path To Eternity' profitiert von einer abwechslungsreichen Gitarrenarbeit. Der Sprung zwischen melodischem Gesang und Growls funktioniert hier besonders gut. Auch die gesprochenen Passagen passen hier wieder gut - vor allem dann, wenn sie aggressiv sind.
'All The Same' ist etwas einfacher gestrickt. Vom Hörempfinden her wird das Tempo absichtlich etwas verschleppt, wirklich aufblühen hört man den Titel erst, wenn die Gitarren anfangen zu "singen". Diese klirrenden Gitarrensounds sind tatsächlich herzerwärmend. Abgeschlossen wird das Album mit dem Titeltrack, einer sehr emotionalen Schlussnummer, vielleicht sogar der beste Track des Albums. Der anklagende Gesang, in Kombination mit den düsteren Gitarrenmelodien ist wirklich fesselnd.
Insgesamt gibt es auf etwa 41 Minuten guten, melodischen und leicht progressiven Black Metal mit Metalcore-lastigen Gesangspassagen. Durchgehend hoch ist die Songwriting-Qualität, einen Ausfall gibt es nicht. Da viele Songs wirklich Ohrwürmer sind und durchaus Hitpotenzial entfalten, gebe ich gerne eine entsprechend hohe Note. Ziemlich stark für eine Eigenproduktion.
Anspieltipps: My Empty Grave, Path To Eternity, Isolation
Trotzdem nahm ich mir vor, mich "Isolation" möglichst unvoreingenommen anzunähern. Deshalb habe ich dem von Tobias gefeierten Debüt kein Ohr gelauscht und mich ganz auf das neue Album konzentriert. Erstmal fällt auf, dass das Artwork echt klasse ist. Das gilt nicht nur für das Cover, sondern auch für das Booklet (schön, wenn man heute noch richtige CDs für die Rezensionen bekommt).
Nach einem Synth-Einstieg gibt es dann gleich fette Black-Metal-Riffs, die stark nach Schweden, aber auch zu IMMORTAL hin schielen. Ristridi (mit bürgerlichem Namen: Michael Wöß), ist 23 Jahre alt und schon seit neun Jahren als YouTuber aktiv. Auf dem neuen Album ist es klasse, dass Jonathan Rittirsch für den Gesang verantwortlich ist. Jonathan gehörte auch zum Sänger-Sammelsurium des Debüts, ist jetzt aber für alle Gesangsspuren zuständig, und schon der erste Track 'The Last Light' profitiert deutlich von seinem melodischen Gesang. Der Mann kann zwar auch keifen, erinnert mich aber eher an die melodischen Momente bei Metalcore-Truppen wie AS I LAY DYING oder TRIVIUM. Das ist hier nicht despektierlich gemeint, sondern klingt ziemlich stimmig. Die eher "modern" gehaltenen Vocals harmonieren prächtig mit den DISSECTION-lastigen Leadgitarren. Mit Chris Dovas wurde diesmal auch ein richtiger Drummer involviert. Natürlich gewinnen die Nummern dadurch an Dynamik.
'Cold Embrace' ist stärker im melodischen, mal leicht progressiven, mal leicht symphonischen Black Metal verhaftet. Eigentlich stehe ich ja nicht so auf Texte (das heißt, ich lese sie fast nie), aber ich muss sagen, dass Maxi Birkl als reiner Texter schon einen guten Job gemacht hat. Die Texte sind stimmig und tiefgehend, ohne zu sehr im Kitsch zu versinken. Auch die gesprochenen Passagen (die leicht an guten Viking Metal erinnern) sind gelungen. Wenn man den Beginn von 'My Empty Grave' hört, steckt man knietief im Black Metal. Die Vocals geben dabei eine sehr eigene (ja, durchaus moderne) Note, die der Band hilft, aus dem Veröffentlichungssumpf herauszustechen. Natürlich werde ich weiter eher der Traditionalist bleiben, aber in diesem Stil schaden die modernen Vocals gar nicht, sie erweitern das Klangspektrum. Nur die phasenweise gedoppelten Growls fallen etwas ab. Am besten gefällt mir tatsächlich der Klargesang. Wenn ich die Gitarren höre, fallen mir Truppen wie UADA, MGLA oder ganz alte MARDUK ein. Nicht die schlechtesten Vergleiche. Trotzdem ist die Musik deutlich vom Standard-Black-Metal abgehoben, vor allem aufgrund des Gesangs.
Bei 'Eye Of The Storm' gibt es Anfangs melodische, (semi-)akustische Gitarren, die mich an MOONSORROW oder BATHORY erinnern. Doch wenn es etwas härter wird, denke ich eher an melodischen Death Metal zwischen GATES OF ISHTAR, AT THE GATES oder dem WINTERSUN-Debüt. Der Unterbau ist genial, auch das Drumming passt, einzig: Hier mag mich der anfängliche Sprech-Gesang nicht ganz zu überzeugen. Das passte bei den anderen Nummern doch besser. Gut, dass bald ordentlich gekeift wird. Auch 'Path To Eternity' profitiert von einer abwechslungsreichen Gitarrenarbeit. Der Sprung zwischen melodischem Gesang und Growls funktioniert hier besonders gut. Auch die gesprochenen Passagen passen hier wieder gut - vor allem dann, wenn sie aggressiv sind.
'All The Same' ist etwas einfacher gestrickt. Vom Hörempfinden her wird das Tempo absichtlich etwas verschleppt, wirklich aufblühen hört man den Titel erst, wenn die Gitarren anfangen zu "singen". Diese klirrenden Gitarrensounds sind tatsächlich herzerwärmend. Abgeschlossen wird das Album mit dem Titeltrack, einer sehr emotionalen Schlussnummer, vielleicht sogar der beste Track des Albums. Der anklagende Gesang, in Kombination mit den düsteren Gitarrenmelodien ist wirklich fesselnd.
Insgesamt gibt es auf etwa 41 Minuten guten, melodischen und leicht progressiven Black Metal mit Metalcore-lastigen Gesangspassagen. Durchgehend hoch ist die Songwriting-Qualität, einen Ausfall gibt es nicht. Da viele Songs wirklich Ohrwürmer sind und durchaus Hitpotenzial entfalten, gebe ich gerne eine entsprechend hohe Note. Ziemlich stark für eine Eigenproduktion.
Anspieltipps: My Empty Grave, Path To Eternity, Isolation
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer