OMEGA POINT - The Descent
Mehr über Omega Point
- Genre:
- Black Metal / Melodic Death / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.01.2018
- The Descent
- At Omega Point
- The Stones And The Water
- Left Uncertain
- Untergang
- The Seeker
- The Hurt
- Alles Wird Still
Gelungenes Debüt des Musik-YouTubers!
Der Beruf des YouTubers scheint inzwischen gerade bei der jungen Generation immer beliebter zu werden, weshalb es auch kein Wunder ist, dass sich neben Gamern auch immer mehr Musiker einen YouTube-Kanal zulegen, um dort ihre eigene Musik, Rezensionen oder auch Coversongs zu präsentieren. Ein solcher Fall ist auch Ristridi, der mit bürgerlichem Namen Michael Wöß heißt und bereits seit einigen Jahren mit seinem Können an der Gitarre auf dem Streaming-Portal überzeugt. Nun hat sich der offenkundige Fan von Thrash, Melodic Death und Black Metal aber auch an einem ersten eigenen Album versucht, das dieser Tage unter dem Banner OMEGA POINT und mit dem Titel "The Descent" erscheint.
Um auf seinem Debüt nicht nur mit instrumentalen Stücken zu punkten, hat sich Wöß mit Thomas Jahnke, Jonathan Rittirsch und Patrick Dvoracse drei im Undeground recht erfahrene Sänger ins Boot geholt, die insgesamt acht Kompositionen ihre Stimme leihen. Und auch am Tieftöner sind mit Nodeng und Maurice Gerczuk zwei Gäste zu hören, während das Schlagzeug ganz offensichtlich am Computer programmiert wurde. Glücklicherweise beweist das Mastermind hinter OMEGA POINT aber auch hier ein glückliches Händchen und so fügen sich die Drums wunderbar in das Gewitter aus schwarzmetallischen Riffs ein. Doch Wöß vergreift sich für sein Debüt bei weitem nicht nur bei melodischen Black-Metal-Vertreter wie EMPEROR oder SATYRICON, sondern verfeinert den gelungenen Stilmix auf "The Descent" mit einigen folkigen WINTERSUN-Anleihen und sogar progressiven und thrashigen Klängen, wie man sie ansonsten von den Amerikanern VEKTOR her kennt.
Doch nicht nur die generelle musikalische Anlage ist auf dem Erstling gelungen, denn die unterschiedlichen Einflüsse werden zusätzlich auch noch in feinen Kompositionen verpackt. Die Höhepunkte markieren dabei vor allem der Titeltrack 'The Descent' sowie das famose 'At Omega Point', das irgendwo zwischen progressiven Soli und schwarzmetallischer Raserei hin und her pendelt. Leider schafft es Wöß allerdings nicht, die eingangs beschriebene stilistische Gratwanderung zwischen allen Stühlen auch bis zum Ende hin durchzuziehen. Gerade im letzten Drittel der Scheibe übernimmt immer häufiger der Black Metal das Zepter, worunter vor allem bei den beiden deutschsprachigen Tracks 'Untergang' und 'Alles Wird Still' ein wenig die Eigenständigkeit leidet.
Unter dem Strich ist das aber alles Kritik auf allerhöchstem Niveau, denn für ein Debütalbum ist "The Descent" eine wirklich gelungene Angelegenheit, die überraschend reife Kompositionen präsentiert und sich vor größeren Genrevertretern nicht verstecken muss. Für Fans der oben genannten Bands heißt es dementsprechend auch schnell sein, denn das herrlich aufgemachte Digipack dieser Scheibe ist streng limitiert und düfte angesichts der musikalischen Qualität schnell vergriffen sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs