OMEGA SWARM, THE - Crimson Demise
Mehr über Omega Swarm, The
- Genre:
- Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Van Records
- Release:
- 31.05.2024
- Black Veiled Source
- Deceivers
- Vortex Of The Benighted
- Lethal Increase
- Entity Destroyer
- Cold Cosmic Mirror
- Vacuum Within
Famoser Einstand des SULPHUR AEON-Ablegers.
Die deutsche Death-Metal-Dampfwalze THE OMEGA SWARM könnte man auf den ersten Blick für einen Newcomer in der hiesigen Szene halten, doch hinter dem frisch aus der Taufe gehobenen Projekt verbergen sich ein paar durchaus sehr bekannte und für Qualität stehende Namen. Allen voran ist da natürlich Bandgründer Torsten Horstmann zu nennen, den ihr unter dem Pseudonym "T." von SULPHUR AEON her kennen dürftet, wo er uns schon seit Jahren mit atmosphärischem und spannendem Todesstahl versorgt. Gemeinsam mit Sänger Christian Schettler (WOUND) und Schlagzeuger Max Scheefeldt hat er nun dieses neue Projekt an den Start gebracht, nachdem er sich vor allem von der Erkundung diverser Synth-Sounds und vertrackterem Riffing inspiriert fühlte, die sieben Tracks des Debüts "Crimson Demise" zu Papier zu bringen.
Doch falls sich euch jetzt schon angesichts der Erwähnung von Synthesizern die Nackenhaare aufstellen, darf ich euch sofort beruhigen, denn so weit von der eigentlichen Hauptband SULPHUR AEON entfernt sich Torsten auch mit seiner neuen Spielwiese nicht. Klar, da sind diese kalten Synth-Kaskaden, die den Opener 'Black Veiled Source' nicht unähnlich zu diversen AT THE GATES-Experimenten aus den Neunzigern eröffnen, doch spätestens wenn die Gitarren nach gut einer Minute das Zepter übernehmen, befinden wir uns wieder in sicherem Death-Metal-Fahrwasser, das von ein paar schwarzmetallischen Einstreuern eine finstere Färbung erhält. Das Tempo wird dabei gerade zu Beginn der Platte sehr hoch gehalten, was zumindest in meinen Ohren den Tracks etwas das durchaus vorhandene Epik-Potential raubt und eher zum Nackenmuskeltraining einlädt, als ein verträumtes dahinschweben auf finsteren Todesstahl-Schwingen zu begünstigen. Damit ist der Einstieg wahrlich nicht von schlechten Eltern und auch Christian demonstriert am Mikrofon herausragende stimmliche Varianz, doch irgendwie hatte ich mir von THE OMEGA SWARM etwas mehr erhofft.
Geduld zahlt sich hier aber aus, denn mit 'Vortex Of The Benighted' beginnt der Knoten langsam zu platzen. Gerade im hinteren Drittel hat die Nummer nämlich ein paar wunderschön melancholische Leads im Angebot, die mir ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern. Und selbiges verschwindet auch danach so schnell nicht wieder, wenn 'Lethal Increase' einen melodisch angehauchten Angriff auf die Lauscher fährt, oder der 'Entity Destroyer' auf perfekte Weise die Synthesizer mit epischem Black-Death-Riffing zu einem faszinierenden Ganzen verbindet. Und damit nicht genug, auch ein paar Orchester-Samples hat der Omega-Schwarm für uns im Gepäck, wenn sich 'Cold Cosmic Mirror' auf melodisch epischen Schwingen in die Lüfte erhebt. Gerade mit der Kombination aus der orchestralen Epik, wunderschönen Gitarrenleads und rasantem Riffing mausert sich der Track blitzschnell zum Diamanten auf einem Album, das gerade hinten heraus vor famosen Momenten nur so strotzt und auch klanglich meisterhaft von Simon Werner und V. Santura in Szene gesetzt wird.
Die recht überschaubare Spielzeit (sieben Tracks sind doch etwas knapp bemessen) bleibt damit der einzige Kritikpunkt im Falle vom "Crimson Demise". Denn mal abgesehen vom etwas hölzernen und mir zu temporeichen Beginn, haben wir es hier schlicht mit einer perfekten Melange aus Black und Death Metal zu tun, die von Synthesizern und Orchester genügend Farbtupfer erhält, um nie langweilig zu werden. Im Gegenteil, das hier ist großartige Unterhaltung und ich kann euch ein Antesten von THE OMEGA SWARM nur dringend ans Herz legen. Am besten beginnt ihr mit 'Cold Cosmic Mirror', um sofort einen Eindruck vom massiven Potential der Scheibe zu bekommen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs