OMERTA - Blacken The Days Of Man
Mehr über Omerta
- Genre:
- Death Thrash Metal
- Release:
- 05.09.2008
- Intro
- Hunt You Down
- Terror Rises
- Hell Awaits
- Egotripper
- The Jealousy Issue
- Grey Flower
Death-Thrash-Metal aus Belgien. Mit "Blacken The Days Of Man" veröffentlichen OMERTA ihr erstes Album und können sich noch nicht ganz entscheiden, in welche Richtung sie letztendlich tendieren möchten. Somit ist das vorliegende Werk eine Ansammlung starker Parts, die schön knallen, aber irgendwie das Gesamtwerk noch nicht ganz rund werden lassen.
Es ist schon irgendwie kurios, dass sich etliche soziale und musikalische Vorurteile oder Eigenheiten gegenüber anderen Ländern immer wieder bewahrheiten - Ausnahmen bestätigen natürlich, Gott sei Dank, die Regel. So hat sich Belgien musikalisch im Hartwurstsektor vom europäischen Vorzeigeland für klassischen, stark NWOBHM beeinflussten Heavy Metal zu einer Hochburg für harten Death-Thrash-Metal entwickelt. Und genau in diese Kerbe hauen auch OMERTA aus Brüssel, die uns mit der MCD "Blacken The Days Of Man" ihr erstes Lebenszeichen servieren. Ein Trip durch eine Welt der Thrashriffs, Blastbeats, Growls und geschrieenen Passagen. Schnallt euch lieber vorher an, denn wir fliegen direkt in eine Gewitterfront.
In den folgenden fünfundzwanzig Minuten ist es ein bisschen wie im Gemüseladen. Die Angebotspalette ist riesig, das Sortiment etwas unübersichtlich, der Verkäufer entweder unangenehm aufdringlich oder absolut schlecht gelaunt und am Ende kann man sich nicht entscheiden. So scheint es auch dem Sextett ergangen zu sein, denn sie können sich anscheinend musikalisch noch nicht wirklich festlegen. Man wechselt ständig zwischen Thrashattacken der Marke THE HAUNTED ('Terror Rises'), Singlenotes und Blastbeats, nur um urplötzlich in schweren dunklen Doomwelten zwischenzulanden. Damit verwirren sie und bringen eine etwas chaotische Komponente mit in ihren Laden, was letztendlich dem Geschäft nicht wirklich gut tun dürfte. Das ist ein klarer Fall von "zu viel gewollt". Die Jungs können zocken, allen voran Schlagzeuger Mathew weiß mit seinen flinken Füßen und dem sehr variablen Spiel zu überzeugen. Nur an den Shreddersoli sollte man in Zukunft noch ein bisschen feilen - es kann halt nur einen Kerry King geben.
Für den Gesangsbereich sind mit Frodo und Pieter gleich zwei Leute zuständig, die sich den ständigen Wechsel zwischen tiefen Death-Growls und kehligem Thrash-Geschrei teilen. Beide Frontmänner machen in ihrer jeweiligen Paradedisziplin eine durchaus gute Figur, wobei aber auch hier die vielen Sprünge sehr verwirrend und letztendlich anstrengend sind. Darüber hinaus fehlt es ihnen ein wenig an besonderer Note und großen Melodien. Hier sollte man in Zukunft ebenfalls mehr auf eine starke Refrainhook setzen, was man natürlich auch mit einer markanten Rhythmik oder coolen Shouts hinbekommen könnte.
Insgesamt kann ich "Blacken The Days Of Man" durchaus allen Genrefreunden empfehlen, denn OMERTA bedienen definitiv ihr Zielpublikum, auch wenn ich mir persönlich ab und an ein bisschen mehr Fluss gewünscht hätte. Die Produktion knallt und drückt an allen Ecken und Enden und die Aufmachung ist erste Sahne. Hier haben die Belgier auf jeden Fall ihre Hausaufgaben gemacht. Investiert einfach sechs Euronen (zuzüglich Porto und Verpackung) und kontaktiert die Band.
Anspieltipps: Terror Rises, Egotripper
- Redakteur:
- Chris Staubach