OMINOUS SHRINE - Vergöttlichung des Weges [Übersetzung]
Mehr über Ominous Shrine
- Genre:
- Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 01.07.2017
- Intro
- V.I.T.R.I.O.L
- Katabasis
- Stase
- Macrocosme
- Ascension Extatique
- Ain Soph Aur
Ausgebremst von einer mittelprächtigen Produktion.
Nicht gerade ein international tauglicher Titel, den sich die Todesmetaller OMINOUS SHRINE für ihr Debütalbum ausgesucht haben. Immerhin wird sich außerhalb Griechenlands wohl kaum jemand "Ο Δρόμος Της Αποθεώσεως" überhaupt auf den Einkaufszettel schreiben, ja geschweige denn aussprechen können. Übersetzt bedeutet das Ganze übrigens so viel wie "Vergöttlichung des Weges", was jedoch auch nicht unbedingt großartige Rückschlüsse auf den textlichen Inhalt des Silberlings gewährt. Wer angesichts des Titels übrigens damit rechnet, dass es sich bei dem Quartett um Griechen handelt, der liegt meilenweit daneben, denn die Truppe fand sich im vergangenen Jahr im französischen Lyon zusammen, um gemeinsam einer Version von angeschwärztem Death Metal zu frönen.
Rein musikalisch orientiert sich der Vierer dabei unüberhörbar an den Genre-Titanen BEHEMOTH und kopiert großteils den Mix aus Black-Metal-Raserei und tonnenschweren Todesstahl-Riffs, der die Polen in den vergangenen Jahren von einem Erfolg zum nächsten getragen hat. Dementsprechend ist auch der erste vollwertige Track 'V.I.T.R.I.O.L' direkt eine waschechte Abrissbirne, die mit fetten Gitarren und famosem Drumming punkten kann. Doch so gut auch die Fraktion an den Instrumenten in Szene gesetzt ist, der dumpfe Gesang schafft es leider, den positiven Gesamteindruck sofort wieder etwas zu schmälern. An der Stimme von Fronter Seb liegt das jedoch nicht, denn er liefert eigentlich feine Growls ab, doch sind diese so tief in Hall-Effekten ertränkt, sodass sie klingen, als wären sie in einer Tropfsteinhöhle aufgenommen worden.
Leider teilen auch die restlichen fünf Kompositionen diese klangliche Schwäche, wodurch viel von der musikalischen Qualität des Vierers ins Leere läuft. Eigentlich schade, denn das finstere 'Ain Soph Aur' oder das stampfende 'Stase' haben wirklich grandiose Melodien und eine packende Atmopshäre zu bieten. Damit müssen sich die Franzosen auch nicht hinter den größeren Namen des Genres verstecken, auch wenn die Anleihen im BEHEMOTH-Fundus ab und an etwas zu prominent ausfallen und dementsprechend ein gutes Stück Eigenständigkeit vermissen lassen. Anders sieht es da schon beim Artwork aus, das zwar mit den typischen Motiven des Black Metals spielt, gleichzeitig aber mit einer erfrischenden Farbkombination aufwartet und insgesamt ein wirklicher Hingucker ist.
Insgesamt bin ich in meiner Meinung zum OMINOUS SHRINE-Debüt dementsprechend auch eher gespalten. Auf der positiven Seite schlägt in jedem Fall das gute Händchen des Quartetts für mächtige Riffs und packende Melodien zu Buche. Leider werden diese Punkte von der mangelnden musikalischen Identität und dem fürchterlich abgemischten Gesang allerdings zu großen Teilen egalisiert, weshalb die Platte unter dem Strich auch nur im Mittelfeld unserer Punkteskala landet.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs