OMNIA - Musick & Poëtree
Mehr über Omnia
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Banshee Records (Alive)
- Release:
- 16.09.2011
- Free
- Stand Up
- Fee Ra Huri
- I Don´t Speak Human
- Xtatica
- Gröne Lunden
- Fuck Her Gently
- Who Are You?
- Lili Marleen
- Het Dorp
- Mercy Seat
- Sheebeg Sheemore
Intime Geschichten und interessante Cover-Songs.
Seit ewigen Jahren hat das OMNIA-Duo Steve und Jenny, auch als Stenny bekannt, sich der reinen Folk-Musik bzw. der Präsentation naturbelassener, teils auch sehr philosophischer Lieder gewidmet - Zeit also, irgendwann auch mal mit dieser Tradition zu brechen, wenngleich OMNIA dies auf ihre ganz eigene Art und Weise tun. Ihr neues Doppelwerk "Musick & Poëtree" bleibt zwar rein inhaltlich eine typische Band-Veröffentlichung, die jedoch auf der zweiten Scheibe mit einigen Fremdinterpretation angereichert wird, die das Duo in den letzten jahren und vor allem bei der Entstehung ihres typischen Sounds maßgeblich geprägt hat.
Zunächst geht es jedoch mit der "Musick" betitelten, ersten Platte los, auf der man fünf relativ lebendige Songs mit recht abwechslungssreichen Arrangements platziert hat. 'Free' gefällt mit einer feinen Hauptmelodie, 'Stand Up' wiederum mit seinem besinnlichen Grundton und 'Xtatica' mit seinen rhythmischen Passagen, die dank ihrer starken Percussions auch dauerhaft hängen bleiben. Insgesamt muss man daher auch von einem gelungenen Vorspiel zu dem sprechen, was die Band in der Folge auf "Poëtree" noch folgen lässt.
Hier wiederum entdeckt man einige Traditionals neben Popsongs und Kompositionen aus dem Singer/Songwriter-Bereich, wodurch die Mixtur auf den ersten Blick sehr außergewöhnlich erscheint. Mit den beiden Folk-Nummern 'Gröne Linden' und 'Who Are You?' nähern sich OMNIA noch am ehesten ihrem vertrauten inspirativen Umfeld, wohingegen das düstere 'Mercy Seat' von Nick Cave schon ein echtes Wagnis ist, welches OMNIA aber vergleichbar charismatisch umsetzen wie der Großmeister. Auch das legendäre 'Lili Marleen' bekommt eine sehr gefällige, verträumte Interpretation, die dem Original aus dem frühen 20. Jahrhundert in nichts nachsteht. Ein wenig unpässlich ist daher eigentlich nur der TENACIOUS D-Gassenhauer 'Fuck Her Gently', der nahezu eins zu eins übernommen wird, aufgrund seines etwas provokanten Textes aber nicht so ganz in die stetige Harmonie und in diesen Fluss aufgenommen wird, den das mittelalterliche Setting der übrigen Songs ansonsten kontinuierlich ausstrahlt.
Abgesehen davon muss man OMNIA jedoch attestieren, mit "Musick & Poëtree" einen Weg eingeschlagen zu haben, der das Duo noch einmal ein ganzes Stück nach vorne bringt. Sowohl die eigenen Nummern, als auch die gewagten Cover-Songs überzeugen und machen das neue Projekt zu einem weiteren Highlight im inzwischen doch recht dicken Backkatalog!
Anspieltipps: Free, Stand Up, Lili Marleen, Gröne Linden
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes