OMNIUM GATHERUM - The Burning Cold
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2018
Mehr über Omnium Gatherum
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 31.08.2018
- The Burning
- Gods Go First
- Refining Fire
- Rest In Your Heart
- Over The Battlefield
- The Fearless Entity
- Be The Sky
- Driven By Conflict
- The Frontline
- Planet Scale
- Cold
IN FLAMES, ick hör dir trapsen! Aber sowas von!
Da haben sich die Finnen OMNIUM GATHERUM im Songwriting-Modus zu ihrem mittlerweile achten Album "The Burning Cold" aber ausgiebigst mit Glanztaten des Melodic Death Metal auseinandergesetzt. Die elf Songs mit einer Spielzeit von etwas über einer Dreiviertelstunde hören sich Stück für Stück an wie ein Tribut an die glorreiche Zeit, die Pionierzeit des Todesstahls Göteborger Schule. Entsprechend kurzweilig fällt die Scheibe aus - ein großes Plus.
Konkret hat es dem Sextett die Schaffensphase von IN FLAMES zwischen "Whoracle" und "Clayman" angetan. Da zitieren die Finnen geschickt ('Rest In Your Heart' vs. 'Only For The Weak'), kopieren allerdings auch dreist Strukturen ('The Frontline' vs. 'Gyroscope'). Das Ganze ist so offensichtlich, dass man OMNIUM GATHERUMs "The Burning Cold" eher die Tribut- als die Copycat-Schiene abkaufen kann.
Ansonsten ziehen die Sechs, wie auch ihre schwedischen Nachbarn, gerne mal das Tempo an, verlieren jedoch zu keinem Zeitpunkt den Blick für tolle Melodien und Harmonien. Die Gefahr bei solch einem Feuerwerk an Single-Note-Folgen ist, dass der Tod aus der Schubladenbezeichnung Melodic Death Metal zu verschwinden droht. Dass dem letztlich nicht so ist und der Sound einen ordentlichen Punch hat und extrem gut "knallt", haben die Finnen ganz klar Soundguru Dan Swanö zu verdanken. Der Maestro ist einer der wenigen Produzenten, die keine Fließbandarbeit abliefern und es tatsächlich schaffen, jeder Band ihre Persönlichkeit, ihre Individualität zu bewahren.
Alles schön und gut, wäre da nicht die äußerst geringe Halbwertszeit der CD. Nach einigen Testläufen ertappte ich mich, wie ich mir überlegt habe, mal lieber doch einen der IN FLAMES-Klassiker wie "Colony" aufzulegen, um mir das Original zu Gemüte zu führen. Das ist letztlich die Krux, die sich wie ein roter Faden durch die Bandgeschichte von OMNIUM GATHERUM zieht. Sie sind nett und machen auch 'ne Zeit lang richtig Spaß, aber wenn's ernst wird, dann... Naja!
Fans von Melo Death made in Suomi werden hier eh blind zuschlagen. Dafür sind die Melodien einfach zu schön und die technische Darbietung zu gut. Allen anderen empfehle ich, sich eher mal wieder einen IN FLAMES-Klassiker zu Gemüte zu führen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic