ON THE RISE - Dream Zone
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2009
Mehr über On The Rise
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 04.12.2009
- Lifeline
- Lost Your Track
- Dream Zone
- Edellyn
- Alive
- In The Line Of Fire
- Get Out Of Here
- Fly Away
- No Time To Lose
- Why Wait Another Day
- Tomorrow Never Dies
- Howling At The Moon
- Find A Way (Bonus Track)
Melodischer Hardrock aus Norwegen, der wohlige Erinnerungen an vergangene Tage hervorbringt.
Beim Blick auf das Label, wusste ich natürlich, welche musikalische Ausrichtung ich erwarten konnte: melodischen Hardrock oder AOR. Dieses Mal allerdings aus Skandinavien. Der Norweger Terje Eide, der "Dreamzone" beinahe im Alleingang eingespielt hat, überrascht allerdings mit angenehm zackigen Nummern, denen die nötige Dynamik nicht fehlt.
Die Musik auf "Dreamzone" ist so herrlich frisch und gleichzeitig altmodisch, dass ich mich bei einigen Songs in die NWoBHM-Phase und Bands wie GRAND PRIX oder SHIVA erinnert fühle. Das klingt ungezwungen, macht Laune, geht ins Ohr und nutzt sich auch nicht ab. Denn die kurzweiligen Songs sind alle auf den Punkt komponiert, verfügen auf der einen Seite über ausreichend Hitpotential, um schnell im Ohr hängen zu bleiben, zeigen auf der anderen Seite aber ausreichend viel Härte und Abwechslungsvielfalt, dass sie nicht nach drei Durchläufen langweilig klingen. Dazu kommt der angenehm warme Gesang des Hauptinitiators. Da wirkt selbst eine Ballade der Marke 'Edellyn' nicht wie eine Melange aus zuckersüßem Sirup und Honig. Sprich: Der Zuhörer wird nicht zugekleistert, sondern eingelullt in eine Wohlfühlmusikwelt. Sehr schön. Sogar mit Flamenco-Passage.
Die wirklichen Höhepunkte dieses Albums sind aber eindeutig die flotteren Nummern, die einfach gute Laune und ein Dauergrinsen erzeugen. Da hätten wir das zackige 'Fly Away', welches schon beim ersten Hörgang mit seinem griffigen Riffs positiv auffällt, das abwechslungsreiche 'Why Wait Another Day', in welchem ON THE RISE fröhlich durch alle Schattierungen des melodischen Hardrocks balancieren. Da gibt es kurze Momente, in denen akustisch-besinnlich aufgespielt wird, aber ebenso schnell rockt die Sechssaitige, während im Hintergrund ein warmes Tastenbett für wohlige Tiefe sorgt. Und immer wieder blitzen kurze Soloausflüge auf. Feine Sache das.
Obendrein klingt die Angelegenheit auch noch sehr homogen. Keine Spur von Solotrip des Herrn Eide, der ja sehr viele Instrumente und den Gesang auf diesem Album übernommen hat. ON THE RISE wirken eindeutig wie eine Band. Ein weiterer Pluspunkt aus meiner Sicht.
Lediglich die Tatsache, dass einige Refrains etwas zu häufig strapaziert werden und der teilweise etwas sterile Rhythmusgeber schmälern das Gesamtbild etwas. Da wären mehr Punkte drin gewesen.
Ich kann nur jedem empfehlen, der zwischen allem Bratbartgebratze auch mal eine anständige Brise Melodie durch die verkursteten Lauschen gleiten lassen möchte, dieses Album nicht allein aufgrund seines Labels zu verschmähen.
Anspieltipps: Fly Away; Why Wait Another Day; Lost Your Track; Edellyn; Lifeline
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae