ON THORNS I LAY - Threnos
Mehr über On Thorns I Lay
- Genre:
- Melodic Death / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Lifeforce
- Release:
- 21.02.2020
- The Song Of Sirens
- Ouranio Deos
- Cosmic Silence
- Erynies
- Misos
- Threnos
- Odysseia
Doomiger Melodic Death der gehobenen Klasse
Eine ganz schön stattliche Karriere haben die Griechen ON THORNS I LAY inzwischen auf dem Buckel, immerhin ist der Sechser aus Athen bereits seit dem Jahr 1995 in der Metalszene unterwegs und überzeugte mit seiner doomigen Auslegung von Melodic Death Metal schon in den Neunzigern die Kritiker. Doch auch vor einigen Irrungen und Wirrungen war die Truppe nicht ganz gefeit und so scheiterte das Hard-Rock-Experiment "Egocentric" bei den Fans auf ganzer Linie. Inzwischen ist der musikalische Kurs jedoch wieder fest in Richtung doomigen Schwedenstahls gerichtet und mit "Threnos" steht mittlerweile der neunte Langspieler in den Startlöchern.
Und schon der Opener 'The Song Of Sirens' überzeugt von Beginn an mit wunderbaren Gitarrenriffs und melancholischer Atmosphäre, dennoch punktet der Track erst ab dem getragenen Mittelteil, der von einer fantastischen Melodie betimmt wird, so richtig und schwingt sich zum ersten Glanzlicht des Silberlings auf. 'Ouranio Deos' trumpft im Anschluss dank dichtem Keyboard-Teppich und auslandendem Orchester-Arrangement ebenso stark auf. Das ganz große Highlight der Playlist findet sich aber schließlich an Position drei, wo 'Cosmic Silence' mit melancholischen Harmonien im Fahrwasser der Finnen INSOMNIUM segelt und zum Träumen einlädt. Danach lässt das Niveau des Songwritings zwar nicht nach, dennoch fällt das Material dem gleichen Problem zum Opfer, das in meinen Ohren so vielen Doom-Scheiben gemein ist. Spätestens nach 20 Minuten hat man sich als Hörer nämlich am monotonen Stampfen im Mid-Tempo ein wenig satt gehört, weshalb in der zweiten Halbzeit der Scheibe durchaus einige Ermüdungserscheinungen auftreten können, Daran kann auch die bis zum Schluss überzeugende Gitarrenarbeit und der mehr als amtliche Sound der Platte nichts ändern.
Am Ende bleibt das hier aber alles Kritik auf allerhöchstem Niveau, denn allein die wunderbaren Eröffnungsminuten sind schon die Anschaffung von "Threnos" wert. Fans von INSOMNIUN und ähnlich gelagerten Acts dürfen entsprechend auch bedenkenlos zugreifen, denn mit den aktuellen Vorreitern ihrer Sparte können sich die Griechen problemlos auf Augenhöhe messen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs