ONCE WAS NEVER - The Great Dying
Mehr über Once Was Never
- Genre:
- Modern Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.06.2022
- Just A Number
- Heartless
- State Of Mind
- Slaves To The Pattern
- H.O.M.E.
- Surviving The Progress
- Wreckages Of The Past
- False Shephard
- Cycles Of Rebirth
Ziel- und planloses Geknüppel mit wenigen Glanzmomenten.
Heieiei, da hat sich die slowenisch-italienische Koproduktion ONCE WAS NEVER für ihr zweites Album "The Great Dying" lyrisch ganz schön schwere Kost vorgenommen. Immerhin greift das Quintett von mentaler Gesundheit bis hin zu politischen Themen all das auf, was aus ihrer Sicht unsere heutige Welt so plagt. Untermalt werden diese ernsten und tiefgründigen Themen mit knüppelharter Musik, die laut Aussage der Jungs irgendwo zwischen Nu Metal und Groove Metal angesiedelt ist.
Nach dem Genuss des Openers 'Just A Number' würde ich diese Kategorisierung aber in Frage stellen, denn wer KORN, DEFTONES oder SLIPKNOT erwartet, ist bei ONCE WAS NEVER an der falschen Adresse. Stattdessen kingt die erste Nummer der Scheibe in meinen Ohren wie ein ungestümert Mix aus modernem Metal, Grindcore und Death Metal, der leider kaum einen roten Faden erkennen lässt und zusätzlich unter der durchaus gewöhnungsbedürftigen Gesangsleistung leidet. Gerade wenn es guttural zur Sache geht, sind die Vocals praktisch nicht zu verstehen und wirken wie ein gequältes Gurgeln, das eher nervt als begeistert. 'Heartless' geht da gesanglich zwar deutlich verständlicher zu Werke, trotzdem wirken hier die Shouts und "Klargesänge" weiterhin wie ein Fremdkörper, der nie so recht zum musikalischen Fundament passen möchte, das die Instrumente auslegen.
Die instrumental Fraktion ist es dann auch in meinen Ohren, die mit coolen Gitarren-Leads ('Heartless') oder groovenden Riffs ('State Of Mind') die wenigen Höhepunkten auf einer Platte markiert, die sich ansonsten ziemlich eindimensional durch ähnlich gestrickte Kompositionen knüppelt. Ein großer Teil der Nummern wirkt dabei wie sehr lose zusammengestückelte Krach-Collagen, denen nur durch das stoische und immer gleiche Gebell und Gekeife von Fronter Milos halbwegs Richtung gegeben wird. Als Pluspunkt kann schlussendlich wenigstens die handwerklich astreine Darbietung und der massive Sound des Silberlings gewertet werden.
Viel mehr Zählbares bleibt von "The Great Dying" allerdings nicht hängen, denn über weit Strecken ist das hier einfach nur stumpfer und brutaler Modern Metal, der mit wenig Finesse oder zündenden Ideen garniert wird. Schade, Potential hat der Fünfer auf jeden Fall eine Menge, doch in der aktuellen Form hängt ONCE WAS NEVER hinter sämtlicher Genre-Konkurrenz noch meilenweit zurück.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs