ONE-ARMED BANDIT - Goes To The Movies
Mehr über One-Armed Bandit
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.12.2022
- Feature Presentation
- As Darkness Falls
- A Grin From The Gutter
- Bloodshed In The Snow
- Play Me
- The Cornfields
- Bill Skins Fifth
- Joker
- Dirty Birdy
- Vlad
Anstrengender Trip ins Kino...
Als das neue Album "Goes To The Movies" von ONE-ARMED BANDIT auf meinem Schreibtisch aufschlug, musste ich sofort an die Rezension meines Kollegen Marcel Rapp zum Vorgänger "The Bandit Show" denken, der seine Bewertung vor gut eineinhalb Jahren mit einer netten kleinen Horrorstory rund um den einarmigen Banditen garnierte. Leider stimmt mich selbige Besprechnung ob der vorliegenden zehn Nummern allerdings nicht gerade optimistisch, denn einen roten Faden konnte mein Kollege damals nicht erkennen und kam am Ende nur auf schlappe 5 Punkte. Aber vielleicht hat sich bei ONE-ARMED BANDIT ja einiges verändert und "Goes To The Movies" rockt ganz gewaltig?
Nicht wirklich, denn das, was Addirt (Bass, Gitarre, Gesang) und Willem Jochems (Schlagzeug) hier zusammengebraut haben, hat sehr deutliche Ähnlichkeiten mit "The Bandit Show" und lässt sich wohl am besten als Industrial Metal kategorisieren. Ja, die progressiven Elemente, die das Duo bei sich selbst sieht, sind auch herauszuhören, doch primär dominieren stampfende Riffs, mechanische Drums, spacige Keyboards und Syntheziser das Klangbild des einarmigen Banditen. Garniert wird der ohnehin schon wilde Mix von recht unzusammenhängend eingebauten Zitat-Fetzen und Addirts "Sprechgesang", der nur in den allerseltensten Fällen so etwas wie Melodie erahnen lässt.
Ihr ahnt es wahrscheinlich anhand der Zutaten bereits: "Goes To The Movies" ist ähnlich wie das Debüt eine Sammlung von wilden Klangcollagen, deren einzelne Teile selten wirklich zusammenpassen wollen und die von den wahllos eingestreuten Samples noch weiter zerrissen werden. Das macht die Scheibe insgesamt zu einer fürchterlich anstrengenden Angelegenheit, die ich kaum am Stück konsumieren konnte. Klar, es gibt auch durchaus ein paar gute Momente, die sich vor allem immer dann finden, wenn die Gitarren einmal das Zepter übernehmen und mit ein paar PANTERA-Riffs den Groove des Songs voranbringen. Spätestens nach einigen Sekunden kommt allerdings die nächste Abzweigung, die das Duo aus der Schweiz mit Freunden nimmt, um wieder jeglichen aufgekommenen Schwung mit Samples, Keyboards oder Sprechgesang auszubremsen. So bleiben am Ende nur 'A Grin From The Gutter' und 'Bloodshed In The Snow' als vorsichtige Anspieltipps übrig, die zumindestens demonstrieren, dass der Bandit durchaus musikalisch Potential zu bieten hat.
Aktuell wird dieses aber nur genutzt, um eine abgedrehte Kreuzung aus Metal, Industrial und Prog zu kreieren, die nur schwerlich nachvollziehbar, eingängig oder mitreißend ist. Entsprechend komme ich zum Abschluss auch zur gleichen Note wie mein Kollege Marcel, denn das handwerkliche Geschick, das in "Goes To The Movies" eingeflossen ist, muss zumindestens teilweise auch in der Endabrechnung berücksichtigt werden.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs